Lüneburger Salzewer tuckerte am Wochenende erstmals die Ilmenau entlang. Erfolgreicher Abschluss eines Sozialprojekts

Bardowick. Die Leinen los und ab ging die Jungfernfahrt auf der Ilmenau. Der Lüneburger Salzewer tuckerte von der Schleuse in Bardowick flussaufwärts in Richtung Lüneburg. An der Bahnbrücke machte der Ewer kehrt. Es ging zurück nach Bardowick.

Dass der Ewer, den junge Erwachsene ohne Berufsabschluss nach historischem Vorbild in der Lüneburger Salzwerkstatt als soziales Projekt gebaut hatten, überhaupt mit Motorkraft auf der Ilmenau unterwegs sein konnte, ist dem Volkswagen-Konzern zu verdanken. VW hatte den Motor gespendet. Der Europaabgeordnete der SPD, Bernd Lange, hatte den Kontakt zu dem Autobauer in Wolfsburg geknüpft. Dass die Fahrt im tristen und nebligen November stattfand, störte ihn nicht. "Ich liebe alles rund ums Wasser - egal zu welcher Jahreszeit", sagte er.

Gemeinsam mit Salzmuseumsdirektor Christian Lamschus, Curt Pomp vom Arbeitskreis Lüneburger Altstadt und Tischlermeister Michael Anders bauten 13 junge Arbeitslose das Schiff aus Holz. Die berufsbildende Vorbereitung sollte die Jugendlichen sozial stabilisieren und ihnen die Möglichkeit geben, sich beruflich zu orientieren und Qualifizierungen zu erlangen. Dass nebenbei auch ein historisches Schiff für den alten Lüneburger Hafen herauskam, machte den besonderen Reiz des Projektes aus.

Der Salzewer wurde bei seiner Jungfernfahrt von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) aus Lüneburg begleitet. Sowohl zu Wasser als auch an Bord des historischen Schiffs waren DLRG-Mitglieder mit von der Partie, damit die Gäste des Ausfluges alle wieder heil und trocken nach Hause kamen. Künftig wird der Ewer wieder in seinem Heimathafen Lüneburg liegen und wie gewohnt am Stintmarkt festmachen.