Der Nachbau des historischen Salz-Ewers ist nicht nur in Lüneburg, sondern in ganz Niedersachsen einzigartig.

Denn das Projekt "Salzwerkstadt" hatte neben dem kulturellen Anspruch, Lüneburgs Hafen wieder mit einem Schiff zu beleben, auch einen wichtigen und erfolgreichen sozialen Aspekt. 80 jugendliche Hartz-IV-Empfänger erhielten in den zwei Jahren des Ewerbaus auf der Werft am Salzmuseum handwerkliche Fähigkeiten. Und immerhin 36 von ihnen bekamen anschließend einen Ausbildungsplatz oder eine fest Anstellung.

Die Unterstützung in Lüneburg durch Stadtverwaltung und Bürger war vorbildlich. Nun wird es Zeit, dass der Ewer auch Touristen auf der Ilmenau befördert.

Es ist deshalb nur zu begrüßen, dass sich der Europa-Abgeordnete Bernd Lange dafür stark macht, dem historischen Schiff einen zeitgemäßen Antrieb zu geben. Unverständlich ist in diesem Zusammenhang das Verhalten Volkswagens. Niedersachsens Vorzeige-Unternehmen scheint an der Werbewirksamkeit einer Motor-Spende kein großes Interesse zu haben. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich die Fachleute aus Salzgitter bislang nicht einmal die Mühe gemacht haben, mit den Bootsbauern in Lüneburg in Kontakt zu treten?

Es bleibt zu hoffen, dass Lange mit seinen Aktivitäten erfolgreich sein wird und der Ewer noch zu seinem Motor kommt. Wenn nicht von VW, dann über andere Wege und Sponsoren. Dieses Projekt darf nicht auf der Ziellinie scheitern.