Dr. Edilbert Kirk, Meteorologisches Institut, KlimaCampus Hamburg:

Sie entstehen durch die schräg gestellte Erdachse. Diese sorgt dafür, dass in unserem Sommer auf der Nordhalbkugel mehr Sonnenstrahlung auftrifft als auf der Südhalbkugel - im Winter ist es umgekehrt. Vor allem an den Polen sind die Unterschiede beträchtlich: Im Sommer ist die Einstrahlung ähnlich energiereich wie am Tropengürtel, aber dies gilt nur für einen kurzen Zeitraum. Die Erdachsenneigung bleibt nicht konstant, sondern beschreibt in einem Zyklus von 25 800 Jahren eine Präzession genannte Bewegung, die dem "Eiern" eines Kinderkreisels ähnlich ist. So wird der Polarstern in 1000 Jahren nicht mehr den Himmelspol markieren. Dieser langfristige Zyklus ist für den Wechsel von Eiszeiten und Warmphasen verantwortlich. Er heißt Milankovic-Zyklus, benannt nach dem serbischen Astrophysiker Milutin Milankovic.