Der erste Eindruck entscheidet. Eselsohren oder lose Zettel - damit fällt eine schriftliche Bewerbung garantiert durch. Wer einen Ausbildungsplatz haben möchte, sollte deshalb einige Tips beachten. "Es bringt meistens nichts, sich möglichst oft mit Serienbriefen zu bewerben", sagt Knut Böhrnsen von der Agentur für Arbeit Hamburg. "Es muß begründet werden, warum es gerade dieser Beruf und dieser Betrieb sein soll." Stellenangebote in Tageszeitungen, Ausbildungsangebote im Internet und Listen bei Berufsberatern helfen, geeignete Firmen in der Umgebung zu finden (siehe Adressen).

Die schriftliche Bewerbung besteht in der Regel aus einer Mappe mit einem Anschreiben, Lebenslauf, Foto und Zeugniskopien sowie Praktikumsbescheinigungen oder Zertifikaten über besuchte Kurse. Gut ist, vorher einen Ansprechpartner in dem Betrieb zu erfragen, an den das Schreiben adressiert wird.

Das Herzstück der Bewerbung ist das Anschreiben. "Hat der Bewerber schon Erfahrungen in dem Bereich, zum Beispiel weil er mit dem Vater immer am Auto rumschraubt oder in den Ferien bei einem Hausbau geholfen hat, sollte er das unbedingt erwähnen", sagt Böhrnsen. "Der Bewerber kann sich ruhig ein wenig anpreisen." Auch soziale Fähigkeiten, wie beispielsweise die Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr, bringen Pluspunkte. Zudem müsse deutlich werden, daß der Bewerber sich über das Unternehmen informiert hat. Dabei hilft oft die Homepage des Betriebs. Sinnvoll kann es sein, erst einmal ein Praktikum anzubieten.

Der Lebenslauf wird am besten chronologisch gegliedert. Dazu gehört ein aktuelles Foto, das einen wichtigen emotionalen Faktor darstellt. Darum gilt: freundlich gucken, auf korrekte Kleidung achten und das Bild nicht einscannen. Ganz wichtig: Fehler sind tabu - die Bewerbung deshalb immer von Eltern, Lehrern oder einem Berufsberater Korrektur lesen lassen.

Folgt auf die Bewerbung ein Vorstellungsgespräch, ist selbstbewußtes Auftreten ebenso gefragt wie angemessene Kleidung und ein ausgeschaltetes Handy. "Der Bewerber sollte sich möglichst genau über das Unternehmen informieren, um nicht nur Fragen offen beantworten zu können, sondern auch selbst welche zu stellen", sagt Böhrnsen. Denn die eigene Initiative zeige Interesse. Vielleicht hilft es, das Gespräch mit Eltern oder Freunden vorher zu üben. Grundsätzlich gilt: Nicht nervös werden, wenn Fragen kommen, mit denen man nicht gerechnet hat. "Nicht jede Frage muß richtig beantwortet werden, Hauptsache, es gibt eine Reaktion", sagt Böhrnsen. Denn: Natürlichkeit siegt.