Berufsvorbereitung: Die Chancen verbessern. Nach den Ferien beginnt der 16jährige mit QuAS: Qualifizierung und Arbeit für Schulabgänger.

Die Schulbank ist nicht sein Ding. Und auch der Bürostuhl wäre nichts für ihn. Marco Plambeck muß in Bewegung sein. "Ich möchte körperlich arbeiten", sagt der 16jährige Hauptschulabsolvent. Den passenden Beruf hat er schon gefunden: Fachkraft für Lagerlogistik. Güter transportieren, auspacken, sortieren und neue Ware verladen - einfach richtig mit anpacken. Doch der Weg ins Lager führt für Marco auch wieder durch ein Klassenzimmer.

Bei mehreren Hamburger Logistikfirmen hat Marco sich um eine Lehrstelle beworben - ohne Erfolg. Selbst auf sein Angebot, vorher erst einmal ein Praktikum zu machen, erhielt er nur Absagen. "Bestimmt liegt das auch an meinem Zeugnis", sagt der blonde junge Mann selbstkritisch. Mit einem Notendurchschnitt von 3,3 hat er seinen Abschluß an der Schule Osterbrook in Hamm gemacht - das reicht vielen Firmen nicht. Dabei habe er sich im vergangenen halben Jahr stark verbessert, die schriftlichen Prüfungen mit zwei Dreien sowie einer Zwei bestanden. Und in Deutsch habe er mündlich sogar eine Eins bekommen.

Doch Marco möchte nicht nur seinen ehemaligen Lehrern zeigen, daß er es besser kann. Nach den Sommerferien beginnt er mit dem berufsvorbereitenden Programm QuAS, Qualifizierung und Arbeit für Schulabgänger. Sechs Monate lang wird er an der Staatlichen Gewerbeschule Werft und Hafen auf St. Pauli die Grundkenntnisse in seinem Berufsbereich erlernen und als Praktikant in einem Betrieb arbeiten. "Ich bin motiviert und denke, daß ich mich dort gut machen werde", sagt Marco, dessen Onkel bei einem Bücherverlag ebenfalls in der Lagerlogistik arbeitet und ihm viel darüber erzählt hat. Daß er nebenbei noch Unterricht in der Gewerbeschule hat, nimmt er in Kauf. "Für mich ist das die beste Möglichkeit", sagt er. Er könne in der Arbeitswelt Erfahrungen sammeln, bekomme ein monatliches Praktikantengehalt und könne sich nebenbei weiterhin bewerben. Schließlich soll sein Weg am Ende in eine betriebliche Ausbildung führen.

"Mir war vor allem wichtig, keine Lücke in meinem Lebenslauf zu haben", sagt Marco. Da paßt es gut, daß er sich auch in seiner Freizeit quasi auf seinen Traumberuf vorbereitet - dreimal die Woche geht Marco ins Fitness-Studio. Damit er bald richtig mit anpacken kann.