Altamerika: In der Schau “Gold der Götter“ sind alte Schätze aus Peru, Kolumbien und Ecuador zu sehen.

Ohranhänger aus Nordkolumbien, die samt ihrer feinen Goldverstrebungen im Jahre 1000 nach Christus gefertigt wurden, ein 500 Jahre jüngerer glänzender Brustschmuck im Calima-Stil, die Figur eines zum Sprung bereiten Jaguars von der peruanischen Nordküste: Für die Ausstellung "Gold der Götter - die Schatzkammern Altamerikas" öffnet das Museum für Völkerkunde seinen Tresor.

Die Schau, bei der Peru den Mittelpunkt bildet, ist der erste Teil einer großen Ausstellung über die Kunst und Kultur Altamerikas. Was vor mehr als 1000 Jahren als kostbar galt, möchte Kuratorin Christine Chavez neu definieren. "Mit den gezeigten Exponaten wollen wir bewußt die europäische Goldfixierung aufbrechen", sagt die Wissenschaftlerin. In den Anden zum Beispiel komme auch Silber eine hohe rituelle Bedeutung zu. Das Metall repräsentiere den Mond, während Gold dem Sonnengott zugeschrieben wurde. In Peru galten seltene Muscheln als Luxusobjekte und wurden häufig Grabstätten als Opfergaben beigefügt. Auch Textilien, etwa ein Poncho aus der Inka-Kultur um 1500 nach Christus, zählen zu den damals begehrten Waren.

Ein besonders wertvolles Stück der Ausstellung ist - neben großen goldenen Mumienmasken - ein Diadem mit Platineinlagen aus Ecuador. "Die Bewohner Altamerikas entwickelten viel früher als die Europäer ein Verfahren, Platinkörnchen weich zu machen und in Schmuck einzuarbeiten", erklärt Chavez.

Zu sehen sind die Exponate in Räumen, die zuvor nicht öffentlich zugänglich waren. Im Zuge des Museumsumbaus wurde das alte Katalogarchiv renoviert und einem Besucher-Rundgang angegliedert.

ab 11. 11.