Tag der Kunstmeile: Am 29. Oktober 2005 bieten elf Häuser unter dem Motto “Museen, Macher, Magazine“ Blicke hinter die Kulissen.

"Let's go west" könnte das Motto am 29. Oktober 2005 beim neunten "Tag der Kunstmeile" lauten. Denn erstmals nimmt das am Rathaus gelegene Bucerius Kunst Forum an der Aktion teil. Der Neuzugang verlagert die Route von Shuttlebus und zu Fuß gehenden Kunstliebhabern erheblich Richtung Einkaufsstadt.

Das 2002 eröffnete Haus hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Brücke von der Antike bis zur Moderne zu schlagen. Am "Tag der Kunstmeile" erklärt unter anderem Prof. Heinz Spielmann, künstlerischer Leiter des Bucerius Kunst Forums, den Aufbau der Willi-Baumeister-Schau. Neben Führungen zu Themen wie "Abbild und Abstraktion" vermitteln zahlreiche Mitarbeiter Erfahrungen aus ihrem Arbeitsalltag. Restauratorin Regine Kränz etwa referiert über "Bilder auf Reisen", Geschäftsführer Dr. Philipp Adlung erläutert unter dem Schlagwort "Kultur stiften" das Management privater Ausstellungshäuser.

Ein Programm, das sinnbildlich ist für das Motto, das sich die nun elf teilnehmenden Institutionen erstmals für den "Tag der Kunstmeile" ausgesucht haben. Unter dem Slogan "Museen, Macher, Magazine" stehen Einblicke hinter die Kulissen im Vordergrund.

So bietet das Museum für Kunst und Gewerbe Besichtigungen sonst verschlossener Räume: Neben Besuchen in Textil- und Möbelwerkstätten stehen auch Gänge in die Katakomben und auf den Dachboden des Hauses an. Zudem können sich Nostalgiker in die Welt der "Fünfziger Jahre" entführen lassen: Passend zur Ausstellung präsentiert die "Familie Malente" eine Bühnenshow mit Schlagern.

Einen exklusiven "Einblick in das Bildarchiv des Spiegel" liefert das Internationale Haus der Photographie. Und auch das Goethe-Institut, das als zweites Haus Premiere beim "Tag der Kunstmeile" feiert, wartet mit Hintergründigem auf: Der junge slowenische Maler Ga1 per Jemec vermittelt Gästen seine Schau "Schattenturbulenzen".

Das im Hühnerposten beheimatete Institut liegt mitten auf der Achse zwischen Deichtorhallen und Galerie der Gegenwart, Kunstverein und Galerie der Haspa. Ebenfalls in dem Gründerzeitgebäude untergebracht ist die Zentralbibliothek der Öffentlichen Bücherhallen, wo am Abend Krimiautoren wie Carmen Korn und Petra Oelker lesen.

Nicht minder spannend wird wohl die Veranstaltung "Manchmal mögen sich zwei Bilder überhaupt nicht" in der Kunsthalle: Experten veranschaulichen am Beispiel der deutschen Expressionisten, wie schwierig es sein kann, Gemälde zu hängen. Zudem behandeln Sonderführungen die aktuellen Ausstellungen - von Francis Bacon bis zur Pop-Art. Wie viele Museen möchte auch die Kunsthalle Kinder für Kreativität begeistern: In Korrespondenz mit der Schau "Rückkehr ins Weltall" können die Kids mit Farbe und Kunststoffmüll Sternbilder schaffen. Und auch die Freie Akademie der Künste, Kunsthaus und Galeriehaus empfangen Flaneure mit Führungen, Gesprächen - und mit ungewohnten Perpektiven.

Tag der Kunstmeile: 29. Oktober 2005, 10-22 Uhr; 3, erm. 2 Euro .

Ein Bus-Shuttle verkehrt jede halbe Stunde kostenlos zwischen den Häusern. Infos unter: www.tagderkunstmeile.hamburg.de