Hamburg. Die Wahl des Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, zum Papst war das beherrschende Thema der internationalen Presse. Die Zeitungen schrieben:

"The Independent" (Großbritannien): "Der weiße Rauch aus dem Schornstein des Vatikans hat eine schnelle Entscheidung bekanntgegeben - und die Fortsetzung des Krieges des Vatikans mit der modernen Welt."

"Liberation" (Frankreich): "Es gibt nichts in der Vergangenheit Ratzingers, weder sein überragender Intellekt noch sein Ruf als Panzerfahrzeug Gottes, was auf eine Änderung seiner konservativen Haltung schließen läßt."

"Daily Mirror" (Großbritannien): "Er war bekannt als Gottes Rottweiler - jetzt ist er Papst Benedikt XVI."

"Tages-Anzeiger" (Schweiz): "Der Gewählte trägt nicht von ungefähr den Beinamen eines Panzerkardinals und Großinquisitors."

"Politiken" (Dänemark): "Es kam wie erwartet und wie befürchtet."

"Corriere della Sera" (Italien): "Es wird ein geliebter und gefürchteter Papst sein, ein Intellektueller mit Zügen eines Hirten."

"The Sun" (Großbritannien): "Von der Hitlerjugend zum Papa Ratzi".

"Trouw" (Niederlande): "Viele werden froh sein, daß in dieser Zeit der Düsternis und des Zweifels die Schlüssel von Petrus wieder in felsenfesten Händen liegen."

"Dernires Nouvelles D'Alsace" (Frankreich): "Benedikt XVI. ist ein Papst der Kontinuität."

"La Stampa" (Italien): "Er wird uns überraschen, und zwar dadurch, das wir hinter dem nach außen so distanzierten Gelehrten mit dem Ruf eines schroffen Verteidigers des Glaubens den wahren Benedikt XVI. entdecken."

"Die Presse" (Österreich): "Möglicherweise bieten ihm gerade die eindeutigen und vielfach feindseligen Zuschreibungen die große Chance, unerwartete Aufbrüche zu wagen."