Regensburg. Der Bruder des Papstes sorgt sich um die Gesundheit des 78jährigen Benedikt XVI. "Ich hatte geglaubt, daß die nicht ganz so stabile Gesundheit meines Bruders die Kardinäle bewogen hätte, einen etwas Jüngeren zu wählen", sagte Georg Ratzinger (81). Details zur Gesundheit nannte er aber nicht.

"Ich hatte gehofft, daß der Kelch an ihm vorübergeht", sagte Georg Ratzinger, der selbst Priester ist. Es sei unüblich, einem fast 80jährigen eine so verantwortungsvolle Aufgabe zu übertragen, meinte der langjährige Leiter der berühmten Regensburger Domspatzen. Die Nachricht von der Wahl seines Bruders habe ihn überwältigt. "Ich war geschockt, das ist richtig, aber es hat sich in der Nacht etwas gesetzt, auch wenn es immer noch über das Normale weit hinausreicht", sagte Georg Ratzinger in der ARD.

Nun sei sein Bruder gewählt und müsse "in Gottes Namen so arbeiten, daß es zum Segen der Kirche ist". Er selbst habe seit der Entscheidung des Konklaves noch keinen Kontakt zu seinem Bruder gehabt. Er hoffe, daß es in den nächsten Tagen dazu kommen werde. Im Verhältnis zu seinem Bruder würden die Gemütslage und Verbundenheit dieselbe bleiben.