Regensburg. Bis zuletzt hatten die Regensburger gehofft, dass die Jahrhundertflut ihre Stadt verschonen würde. Doch gestern wurde klar, dass sogar ein Rekordpegel von bis zu 6,70 Metern droht. Der bisherige Spitzenwert von 6,59 Metern wurde 1988 gemessen. Schon sind einige ufernahe Häuser und Parkplätze in den Fluten verschwunden. 3000 Meter Stege wurden verlegt und zahlreiche Pumpen installiert. Unermüdlich schleppen Feuerwehr und Helfer Sandsäcke. Hochwasser sind in der Stadt, in der Regen, Naab und Laaber in die Donau münden, nichts Ungewöhnliches. "Ich habe mindestens schon zehn Hochwasser erlebt, bei denen mein Haus unter Wasser stand", erzählt ein 53-Jähriger Bewohner des Stadtteils Stadtamhof, der von zwei Donauarmen umschlossen wird. Andere sehen die Katastrophe nicht so gelassen. Ein Haus weiter sitzt ein 36-Jähriger auf den Sandsäcken vor seinem Haus und wartet auf das Wasser. "Ich wohne erst seit vier Wochen hier und musste schon zweimal fürchten, dass meine Wohnung unter Wasser steht", berichtet er. Für den Notfall hat er schon einen Koffer mit dem Nötigsten gepackt. "Ich werde mir auf alle Fälle bald eine neue Wohnung suchen. Aber die muss mindestens im ersten Stock liegen", hat er jetzt beschlossen.