Bei den Zusammenstößen sind mindestens 18 Menschen getötet worden. Demonstranten haben offenbar Soldaten in ihrer Gewalt.

Bangkok. Nach den blutigen Zusammenstößen in Bangkok mit mindestens 18 Toten haben die Oppositionsführer Verhandlungen mit der Regierung abgelehnt. „Die Rothemden werden niemals mit Mördern verhandeln“, sagte am Sonntag einer der Führer der Protestbewegung, Jatuporn Prompan, auf einer Kundgebung. „Es ist unsere Pflicht, die Toten zu ehren, indem wir diesem Land die Demokratie bringen.“

Die Oppositionsbewegung lehnt die Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva mit der Begründung ab, diese sei ohne das Mandat einer Wahl an die Macht bekommen. Die seit einem Monat in Bangkok versammelten Anhänger des 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra verlangen die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen. Die in der Symbolfarbe Rot gekleideten Demonstranten gehören vor allem der armen Landbevölkerung an, während die Regierung ihren Rückhalt in den städtischen Eliten hat.

Mehrere tausend Demonstranten strömten am Sonntag zurück in den Stadtteil an der Khao-San-Straße, der am Sonnabend von den staatlichen Einsatzkräften gesichert wurde. Dort zeugen Geschosshülsen, Steine und Blut auf der Straße von den blutigsten Zusammenstößen in der Geschichte Thailands seit 1992. Unter den 18 Toten sind auch fünf Soldaten und ein japanischer Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters. Mindestens 825 Menschen wurden verletzt, wie das Krisenzentrum Erawan mitteilte.

Das thailändische Fernsehen zeigte Aufnahmen von Demonstranten, die einige Soldaten in ihrer Gewalt haben. Die Behörden erließen Haftbefehle gegen 27 Führer der Protestbewegung, von denen zunächst aber offenbar keiner vollstreckt wurde.