Die Behörde für Sport, Kultur und Medien will trotz der massiven Proteste weiter an ihren Sparplänen zugunsten von Groß-Events festhalten.

Hamburg. Auch nach dem vorläufigen Stopp der Sparpläne müssen die Sportvereine weiter um die rasche Sanierung ihrer Anlagen bangen. Die zuständige Behörde für Sport, Kultur und Medien (BKSM) rückt trotz der Proteste der sportpolitischen Sprecher aus CDU- und GAL-Fraktion nicht von ihrem Vorhaben ab, die eigentlich für die Sanierung von Sportanlagen eingeplante Summe von 600.000 Euro umzuschichten um damit zwei Groß-Events zu unterstützen: Das Galopp-Derby in Horn und das Tennisturnier am Rothenbaum. Beides steht ohne die Kofinanzierung der öffentlichen Hand auf der Kippe.

"Es wurden alle Möglichkeiten der Umschichtungen innerhalb des Sportetats zugunsten der beiden Veranstaltungen geprüft", sagt Susanne Frischling, Sprecherin der BKSM. Eine Umwidmung zulasten der Sportstätten sei zwar bedauerlich, jedoch "am ehesten vertretbar", da in der Legislaturperiode 36 Millionen Euro in Ausbau und Sanierung der Sportstätten fließen würden. Trotzdem bringt dieser Plan die Vereine in die Bredouille. Dringend notwendige Instandhaltungsmaßnahmen müssten in manchen Fällen verschoben oder sogar ganz gestrichen werden.

Zweifel an der Abwendung der Behördenpläne gab es gestern auch von Horst Becker, dem sportpolitischen Sprecher der GAL: "Die Frage ist, ob die Fraktionen den Positionen ihrer Fachabgeordneten folgen." Im Klartext heißt das: Wenn es Becker und seinem CDU-Amtskollegen Wolfhard Ploog nicht gelingt, ihre Fraktionen für ihre Pläne zu gewinnen, sieht es für die Sportvereine schlecht aus.

Kritisch äußerte sich Becker zu der Kommunikation mit der BKSM. "Die Fachabgeordneten wurden zu spät über die Pläne der Behörde informiert." Deshalb hätten er und Ploog erst im Ausschuss am Dienstag ihre Einwände äußern können. Die "unterschiedlichen Auffassungen" über die Finanzierung von Derby und Tennis müssten nun erörtert werden.