Nur auf den ersten Blick haben die Entscheidungen nichts miteinander zu tun, die dazu führten, dass die Galerie der Gegenwart nahezu ein halbes Jahr schließen muss und dass das Geld, das benötigt wird, um Turnhallen und Sportplätze zu sanieren, abgezogen wird, um prestigeträchtige Großveranstaltungen zu finanzieren. Aber nur auf den ersten Blick. Denn beide Entscheidungen geben einen Vorgeschmack auf das, was Hamburg bevorsteht, wenn der Senat seine Sparanstrengungen noch verstärken wird.

Den Sinn von sportlichen Großveranstaltungen stellt niemand grundsätzlich infrage. Auf der Habenseite steht Geld, das Besucher für Tickets oder Übernachtungen, im Handel und der Gastronomie in der Stadt lassen. Hinzu kommt der Imagegewinn - vorausgesetzt, es handelt sich um Spitzensport und nicht um Mittelmaß.

Das Signal des Senats in diesem Fall ist verheerend. Es lautet: Wir halten trotz leerer Kassen mit dem Galopp-Derby und dem Tennisturnier am Rothenbaum als elitär wahrgenommene Sportveranstaltungen am Leben, indem wir Vereinen das Geld vorenthalten. Vereinen, die nicht nur Breitensport anbieten, sondern auch Sozialarbeit leisten. Dass Hamburg sparen muss, steht außer Frage. Steuereinnahmen brechen weg, weshalb ja auch Kita-Gebühren steigen oder Bürgerdienste eingeschränkt werden. Die Frage lautet dann aber: Kann sich die Stadt Zuschüsse für Tennisturniere oder Pferderennen noch leisten?