Das UKE bekommt eine neue Kinderklinik. Spezialisten der Kinder- und Jugendmedizin sollen künftig unter einem Dach zusammenarbeiten.

Hamburg. Damit will die Uniklinik nach den Erneuerungen im Bereich der Erwachsenenmedizin auch moderne Rahmenbedingungen für die Kindermedizin schaffen. Zurzeit ist die Kinderklinik in vielen einzelnen Gebäuden aus den 50er-Jahren untergebracht, die teilweise auf unterschiedlichen Straßenseiten liegen und durch Brücken miteinander verbunden sind. Eigene Operationssäle gibt es nicht - die kleinen Patienten müssen derzeit mit Transportautos in die OPs im Neubau gebracht werden. "Die Funktionsabläufe sind suboptimal", gibt Architekt und UKE-Baumanager Carol Wallerich zu. Außerdem liege die Klinik versteckt inmitten des weitläufigen UKE-Geländes.

Die neue Kinderklinik soll repräsentativ an der Ecke Martinistraße/Frickestraße stehen. Dafür werden einige alte, nicht mehr benötigte Gebäude abgerissen. Andere wie die 2001 renovierte ehemalige Orthopädie sollen integriert werden. Zurzeit werden im UKE jährlich etwa 5500 Kinder stationär und 5000 ambulant behandelt. Dafür stehen momentan 125 Betten zur Verfügung, die im neuen Gebäude auf 140 aufgestockt werden. 18 von ihnen sollen als Intensivbetten für Allgemeinmedizin, Kardiologie und Knochenmarkstransplantation dienen.

"Wir wollen nicht nur einen Funktionsbau für Kinder- und Krankenversorgung schaffen", so Wallerich. Vielmehr schwebe den Verantwortlichen die Einrichtung von Lern-, Spiel- und Wissensmodulen vor. Das sogenannte "Edutainment" soll Kindern und Besuchern Themen wie Biologie oder Medizin nahebringen, in Form von Spielparks, Filmen oder PC-Inseln, die im Eingangsbereich, auf den Fluren und in den Patientenzimmern installiert werden können. Um Eltern den Aufenthalt bei ihren Kindern zu vereinfachen, sollen Übernachtungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze angeboten werden.

In der neuen Kinderklinik im UKE werden fünf Stationen eingerichtet: Neuropädiatrie, Onkologie, Allgemeinpädiatrie, Kinderkardiologie und Kinderchirurgie. Außerdem ist eine kleine Palliativstation für schwerst- und langzeitkranke Kinder geplant.

Ermöglicht wird das gesamte Projekt durch das Engagement mehrerer privater Sponsoren. Wallerich hofft, dass mit den Bauarbeiten in der ersten Hälfte des kommenden Jahres begonnen werden kann.