Nicht vorhandenes OP-Besteck, Verzögerungen des Schnittbeginns, ein quasi anarchisches Bettenmanagement, ein schwerfälliges Computersystem und eklatanter Personalmangel im Pflegebereich.

Hamburg. Diese und andere gravierende Probleme, die dazu führten, "dass die Patientensicherheit gefährdet ist", hatten 15 Ärztliche Leiter zehn Monate nach der Eröffnung des 190 Millionen teuren Neuen Klinikums in einem Brandbrief an den Ärztlichen UKE-Direktor Jörg F. Debatin aufgelistet. Die Veröffentlichung im Hamburger Abendblatt führte dazu, dass sich Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach in die UKE-Affäre einschaltete und Professor Debatin dem Wissenschaftsausschuss der Bürgerschaft heute im Rathaus Rede und Antwort stehen muss. Außerdem gibt es drei Kleine Anfragen von SPD und Linke-Fraktion an den Senat zur Patientenversorgung im UKE.

Darin wollen die SPD-Abgeordneten Dorothee Stapelfeldt und Anja Domres vom Senat unter anderem wissen, wie sich die Zahl der Patienten in der Notaufnahme des UKE entwickelt hat und ob es Überlegungen oder konkrete Handlungsanweisungen gab, weniger dringliche Fälle an andere Krankenhäuser zu überweisen. Außerdem fragen sie, inwieweit die für die Notaufnahme verantwortlichen Klinikdirektoren in die Entscheidungen zur Struktur und den Prozessabläufen der Notaufnahme involviert gewesen sind und bis wann die Probleme bei den Informationstechnologien - hier vor allem die Schnittstellenproblematik - behoben sein werden.

Kersten Artus (Fraktion Die Linke) fragt den Senat, welche Maßnahmen aufgrund der Kritik der Ärztlichen Leiter nun ergriffen werden, warum die genannten Defizite nicht rechtzeitig vom Management erkannt und abgestellt worden sind und ob UKE-Patienten Gefahr laufen, nicht richtig diagnostiziert oder behandelt zu werden. (haa)