Zum fünften Mal stellten sich Unternehmen dem Wettbewerb, der ihre Personalarbeit, Führung und Kultur bewertet.

Es soll ein Signal sein und Bewerbern als Orientierungshilfe bei der Suche nach einem attraktiven Arbeitgeber dienen: Das Gütesiegel "Hamburgs beste Arbeitgeber" des gleichnamigen Wettbewerbs, dem sich mit 242 Hamburger Unternehmen deutlich mehr als in den Vorjahren stellten.

"Das Format hat sich sehr bewährt", sagte Fritz Horst Melsheimer, Handelskammer-Präses und zugleich Schirmherr des Wettbewerbs bei der Preisverleihung am Dienstagabend im Albert-Schäfer-Saal der Handelskammer. "Aus Sicht der Kammer entwickelt sich der Wettbewerb, der bereits zum fünften Mal stattfindet, selbst zu einem Gütesiegel." Für Arbeitgeber werde es heutzutage immer wichtiger, eine eigene Marke zu sein. Einen attraktiven Arbeitgeber zeichne vor allem die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter aus, die von ihrem Unternehmen sagen "hier fühle ich mich wohl", erklärte Melsheimer.

In welchem Maße dies bei Hamburger Unternehmen der Fall ist, zeigt deren Abschneiden im Wettbewerb. Insgesamt wurden in diesem Jahr 15 Unternehmen mit fünf Sternen als höchster Kategorie ausgezeichnet. Diese steht für hervorragende Personalarbeit, Unternehmenskultur und fachliche Qualität. Die Preise überreichten Jörg Forthmann, Geschäftsführer der den Wettbewerb organisierenden Agentur Faktenkontor, und Lars Lorenz, Moderator bei Alsterradio.

Insgesamt wurden 120 Preise in zwölf Branchen verliehen. Im vergangenen Jahr waren es 40 Preise. "Es gibt auch in diesem Jahr durchaus Firmen, die drei Sterne nicht erreichen", sagte Forthmann. Er forderte diese, aber auch die anderen Unternehmen auf, weiter an der Qualität der Unternehmenskultur und Personalführung zu arbeiten.

Ein Unterschied zu anderen Wettbewerben ist laut Forthmann die "unbestechliche wissenschaftliche Autorität von Professor Werner Sarges als dem Leiter der Untersuchung". In wissenschaftlichen Befragungen der Mitarbeiter und Führungskräfte hat die Jury unter Leitung von Professor Sarges von der Helmut Schmidt Universität sowie der Hamburg School of Business Administration und dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung als weiteren Partnern ein individuelles Stärken- und Schwächenprofil der jeweiligen Personalarbeit in den Unternehmen erstellt.

Der Kerngedanke dabei: Die Befragten sollten ihr Unternehmen als Persönlichkeit wahrnehmen und beschreiben. Für diese Bewertung standen den Mitarbeitern 100 Adjektive zur Verfügung. Des Weiteren wurden Einschätzungen zur Unternehmenskultur abgefragt. Zudem flossen in die Bewertung Kriterien der europäischen Qualitätsstandards (EFQM) ein.

"Wir freuen uns sehr, dass unsere Mitarbeiter uns erneut so gut bewertet haben", sagte Julia Wöhlke, Geschäftsführerin bei Budni und damit verantwortlich für den Mitarbeiterbereich. "Dieses Ergebnis macht uns stolz und zeigt, dass unsere Unternehmensphilosophie von unseren Mitarbeitern wirklich gelebt wird", betonte Wöhlke. "Sie haben uns erneut darin bestärkt, auf Fairness und Engagement zu setzen. Es motiviert uns, dass unser Bemühen um ein gutes Arbeitsklima, faire Arbeitsbedingungen und gute Karrierechancen für Männer wie Frauen so gewürdigt wird."

Außer der Integration von Beruf und Familie als einem Megatrend, dem sich Unternehmen stellen müssten, bezeichnete Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer das Gesundheitsmanagement als zweite große Aufgabe. "Arbeitgeber müssen sich fragen, was sie ihren Mitarbeitern zum Thema Gesundheit anbieten können", sagte Melsheimer.

Der Fünf-Sterne-Sieger Hilfe Daheim erhielt zusätzlich einen Sonderpreis für ambulante Pflege - auch deshalb, weil sich das Unternehmen, das mit 70 geschulten Fachkräften in festen Teams arbeitet und 350 pflegebedürftige Menschen betreut, den Anforderungen des Marktes stellt und sich "in die Karten schauen lässt", hieß es in der Begründung.

Als wachsende Stadt ist Hamburg ein "wahres Kraftzentrum mit hohem Anziehungspotenzial für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sagte Melsheimer. Die Übernachtungszahlen - vor wenigen Jahren noch bei fünf Millionen - haben die Zehn-Millionen-Grenze erreicht. Mit rund 10.000 Unternehmen gehören IT und Telekommunikation zu den wachsenden Branchen. Ein großer Konzern kündigte an, er wolle 1000 neue Arbeitsplätze schaffen. Melsheimer: "Die Voraussetzungen für Arbeitnehmer sind in Hamburg sehr gut.

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