Neuer Strompreis gilt rückwirkend zum Januar. Im Basistarif spart ein Haushalt 19 Euro bei einem Verbrauch von 2500 Kilowattstunden

Hamburg. Gute Nachricht für die Stromkunden von Hamburgs größtem Versorger Vattenfall. Das Unternehmen senkt seine Preise. Der Grundversorgertarif Hamburg Basis Strom reduziert sich von 28,58 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 27,82 Cent, wie das Abendblatt auf Nachfrage erfuhr. Insgesamt ist das eine Ersparnis von 2,4 Prozent bei einem gleichbleibenden monatlichen Grundpreis. Vattenfall begründet dies mit sinkenden Umlagen, Abgaben und Netzentgelten.

In der Preisreduzierung spiegele sich auch „die Optimierung von internen Prozessen und Kosten“ wider, die Vattenfall an seine Kunden zusätzlich weitergibt. Für einen Hamburger Haushalt mit dem Tarif Hamburg Basis Privatstrom bedeutet dies bei einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden insgesamt eine Ersparnis von 19 Euro in zwölf Monaten.

Die neuen Verbrauchspreise werden eigentlich zum 1. April 2015 wirksam. Die Vorteile werden aber bereits für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2015 rückwirkend berücksichtigt und an die Kunden weitergeben, hieß es. Alle Hamburger Vattenfall-Kunden werden Mitte Februar persönlich über die Preisänderungen informiert. Der Tarif Hamburg Kompakt Privatstrom reduziert sich von 27,71 auf 26,95 Cent, Hamburg Klassik Privatstrom kostet künftig 27,57 Cent pro kWh statt zuvor 28,33. Der Naturstrom des Unternehmens verbilligt sich um knapp einen auf 27,89 Cent pro kWh. Der bislang günstigste Tarif Easy wird von 27,71 auf 26,95 Cent gesenkt.

Hamburg Energie ist weiterhin günstiger als Vattenfall

Selbst mit dieser Preisreduzierung liegt Vattenfall noch über dem Tarif von Hamburg Energie mit 25,81 Cent pro Kilowattstunde für das Angebot Tor zur Welt und 26,60 Cent für denn Tarif Heimathafen. „Von einer wirklichen Entlastung kann keine Rede sein“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsführung von Verivox, zu den Entscheidungen der Stromversorger. „Die Preissenkungen zum Jahreswechsel 2015 gleichen größtenteils lediglich die Preiserhöhungen im Jahresverlauf 2014 aus. Im Ergebnis ist das ein Nullsummenspiel für die Verbraucher.“

In den vergangenen zwölf Monaten haben 343 Versorger ihre Preise um durchschnittlich um 2,4 Prozent gesenkt. Gleichzeitig haben 141 Versorger ihre Tarife im Schnitt um 3,8 Prozent angehoben.

Für Energieexperten liegt es auf der Hand, dass die Endkundenpreise derzeit immer noch zu hoch sind, nachdem sich die Einkaufspreise an der Börse im ersten Halbjahr 2014 in etwa halbiert haben. Wer mit seinem aktuellen Stromanbieter unzufrieden ist, kann ihn problemlos wechseln. Portale im Internet wie verivox.de und toptartif.de oder Check.24.de listen alle Anbieter in sämtlichen Regionen auf.

Der Wechsel des Anbieters ist relativ einfach. Bei den Internet-Vergleichsrechnern können Interessierte unter einer großen Zahl von Versorgern wählen. Voraussetzung ist, dass man mit dem bisherigen Lieferanten keine Verträge über eine bestimmte Laufzeit abgeschlossen hat, die noch nicht beendet ist. Seinem Wunschversorger sendet der Kunde Adresse und vermutlichen Stromjahresverbrauch. Alles andere erledigt der neue Anbieter.