Es ist eine nette Geste, wenn Versorger wie Vattenfall und Hamburg Energie ihre Strompreise senken. Mal wird die Kilowattstunde um einen Cent preiswerter, mal um noch weniger, meist wird sie aber teurer. Mehr sei leider nicht drin, behaupten die großen Stromversorger dann. Doch vor dem Hintergrund, dass sich die Tarife seit der Jahrtausendwende etwa verdoppelt haben, dürfte diese Begründung den Verbrauchern nicht gefallen.

Denn Deutschlands Stromwirtschaft profitiert immer noch aufgrund fallender Großhandelspreise an der Leipziger Börse stark von niedrigeren Kosten beim Einkauf ihrer Energie. Aber der Kunde hat kaum etwas davon. Die großen Konzerne bald allerdings auch nicht mehr, weil ihre Machtposition auf dem Energiemarkt sinkt. Der Marktanteil der vier größten Unternehmen der Branche – E.on, RWE, EnBW und Vattenfall – in Bezug auf die konventionelle Stromerzeugung ist laut Statistik von 73 Prozent im Jahr 2010 auf 67 Prozent im Jahr 2014 Jahr gesunken. Vor diesem Hintergrund sparen die Konzerne intern und versuchen alles zu tun, damit ihre Einnahmen nicht so stark sinken.

Peter Blenkers, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, ist sich sicher, dass die Versorger 2015 die Preise in einer Größenordnung von 1,5 bis zwei Cent pro Kilowattstunde senken könnten. Doch das tun die Konzerne in diesem Maße nicht. Die Kunden sind jetzt am Zug und müssen entscheiden, ob sie sich nun einen preiswerteren Anbieter suchen oder ihrem langjährigen Versorger treu bleiben. Wechseln ist einfach. Aber es gibt auch Fallstricke. Deshalb sollte man beim Vergleich im Internet ganz genau hinschauen.