Leitsatz aller Templerorden: Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gibt Ehre.

Zwei Beispiele von insgesamt fünf in Deutschland vertretenen Neo-Templerorganisationen:

Der Ordo Militiae Crucis Templi (OMCT) ist ein ökumenischer Laienorden, eine reine Männerverbindung, 1966 in Wiesbaden gegründet. Die 130 deutschen Mitglieder wollen, so ihre Website, in heutigen Zeiten der Orientierungslosigkeit "geistigen Geleitschutz" vermitteln, vor allem mit Vorträgen z. B. über Schutz des Lebens, Islamische Gefahr u.a. "Tempelherr zu sein ist romantisch, ästhetisch. Wir zeigen christliche Gesinnung. Kein Kommunist oder Logenmitglied kann bei uns Mitglied werden. Wir legen Wert auf das Patriotische, sind wertekonservativ, eben keine Revoluzzer. Allerdings sind wir etwas überaltert. Mit Templer-Mythen befassen wir uns nicht, das ist Spielkram", sagt Dr. Wolfgang Stappert (87), Komtur des OMCT in Franken.

Der Deutsche Tempelherrenorden (OMCT) entstand 1997 als ökumenische "Dachorganisation europäischer ökumenischer Templer-Priorate".

Der katholische Laienorden Ordo Militiae Templi , 1979 in der Toskana gegründet, wurde vom Vatikan anerkannt und von Papst Johannes Paul II. 1989 mit einer Reihe genereller Ablässe bedacht. "Ein Ritter ist man nicht durch den Titel, sondern durch gelebte Ideale: Selbstaufgabe, Großzügigkeit und Selbstzucht", sagt Ordenskanzler Andrea Cappelli (29) in Siena. "Wir wollen den Glauben nicht mit Waffen sichern, das kann die Polizei besser. Sondern wir stärken ihn gerade da, wo er in Gefahr ist." Der OMT unterstützt bedrohte christliche Gemeinden in Nahost (z.B. in Jericho) und hilft beim Aufbau von Pfadfindergruppen. Jedes Mitglied zahlt 3 % des Nettoeinkommens.

Mitglieder: 200 Männer und Frauen; Obedienz-Ritter (auch Verheiratete) und Profeß-Ritter (Laien, die den Zölibat geloben).

"Der Dschungel der Neo-Templer ist eine große Ungerechtigkeit", sagt Cappelli. "Die historischen Templer starben als Gläubige. Mode-Esoteriker werden ihnen nicht gerecht."