Um die Geschichte der Templer ranken sich viele Legenden. Auch das genaue Gründungsdatum des Ordens versinkt im Nebel der Geschichte. Es dürfte zwischen 1118 und 1121 liegen, wobei die Urkunden des Bischofs und Chronisten Wilhelm von Tyros zu den wichtigsten Quellen zählen.

Im zwölften Jahrhundert war Jerusalem eine wichtige Anlaufstelle für zahlreiche Pilger und Abenteuerlustige aus Europa. Auf ihren beschwerlichen Reisen durch das Landesinnere wurden sie zu einer leichten Beute für Wegelagerer. Zum Schutz dieser Pilger gründete Hugo von Payens gemeinsam mit acht französischen Rittern den Orden der Templer. Die neu gegründete Gemeinschaft wollte die Ideale von Rittern und Mönchen vereinen. König Balduin II. überließ ihnen als Ordenssitz seinen früheren Palast, der auf den Grundmauern des Tempels Salomons in Jerusalem gestanden haben soll. Daher der Name der Templer: Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis (Arme Ritter Christi und des Tempels Salomons zu Jerusalem).

Der Orden erhielt große Schenkungen an Landbesitz in Europa; er war auch berechtigt, Geld zu verleihen. Beides führte zum großen Vermögen der Templer. Bald verteilten sich ihre Mitglieder und Besitztümer über ganz Europa. Nachdem Akkon, die christliche Hauptstadt im Heiligen Land, 1291 an die Muslime gefallen war, beschäftigten sich die Templer hauptsächlich mit ihren Finanzaktivitäten. Damals soll der Orden etwa 15 000 Mitglieder und rund 9000 über ganz Europa verstreute Besitzungen gehabt haben. Die wachsende Konkurrenz dieser mächtigen Gemeinschaft wurde Königen und Kirche allmählich ein Dorn im Auge.

Die Maßnahmen gegen die Templer begannen 1305 mit einer Anklage wegen homosexueller und ketzerischer Aktivitäten. Zwei Jahre später, am 13. Oktober 1307, ließ König Philipp IV alle Tempelritter in Frankreich verhaften. Ihre Güter wurden eingezogen. Außerhalb Frankreichs wurden sie jedoch nur teilweise verfolgt.

1312 löste der von Philipp abhängige Papst Klemens V. den Orden offiziell auf. Der letzte Großmeister des Ordens, Jacques de Molay, wurde am 18. März 1314 in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt.