Die Eruptionen des Vulkans Merapi haben etwas nachgelassen. Doch von Entwarnung kann keine Rede sein. Einsatzkräfte suchen nach Todesopfern.

Jakarta/Manila. Ist das Schlimmste vorbei? Der indonesische Vulkan Merapi kommt nach seinem verheerenden Ausbruch nur langsam zur Ruhe. Die Einsatzkräfte auf der Insel Java bargen weitere Todesopfer, die Zahl stieg am Mittwoch auf 191. Nahezu 600 Bewohner in der Umgebung des Vulkans wurden verletzt. In der Gefahrenzone im Umkreis von 20 Kilometern um den Krater werden noch viele Menschen vermisst.

Die Intensität der Eruptionen habe nachgelassen, sei aber immer noch hoch, sagte der Leiter des Zentrums für Vulkanologie in der Hauptstadt Jakarta, Surono. Auch am Mittwoch spie der fast 3000 Meter hohe Merapi Rauch und Asche . Soldaten riegelten die Zugänge zur Gefahrenzone ab, um die insgesamt 300 000 Flüchtlinge daran zu hindern, die Notunterkünfte zu verlassen und in ihre Häuser zurückzukehren.

Der Vulkan ist seit dem 26. Oktober aktiv, die gewaltigsten Eruptionen fanden in der vergangenen Woche statt. Der Ausbruch ist der schwerste seit 1930. Damals verloren 1370 Menschen ihr Leben. In Indonesien gibt es etwa 500 Vulkane, von denen nahezu 130 noch aktiv sind und mehr als 60 als potenziell gefährlich eingestuft werden.

+++ Vulkan auf Philippinen spuckt erneut Asche +++

Auch auf den Philippinen rumort es. Das Institut für Vulkanologie und Seismologie warnte am Mittwoch vor weiteren Eruptionen des Vulkans Bulusan. Flugzeuge sollen die Umgebung des 250 Kilometer südöstlich von Manila gelegenen Feuerberges meiden. An seinem Fuß wurden seit Beginn des Ausbruchs am Sonnabend nahezu 300 Bewohner in Sicherheit gebracht. Bei einem heftigen Ausbruch wären bis zu 80 000 Menschen in 70 Dörfern gefährdet. Der Bulusan ist einer von 23 aktiven Vulkanen auf den Philippinen.