Nach einem Erdbeben wächst in der Region die Angst vor einer ähnlichen Katastrophe wie 2006. Damals kamen 6000 Menschen ums Leben.

Yogyakarta. Ein Erdbeben der Stärke 5,4 hat am Dienstag in der Region des indonesischen Vulkans Merapi Ängste vor einer ähnlichen Katastrophe wie vor vier Jahren ausgelöst. Viele Menschen seien in Panik auf die Straße gerannt, berichteten Behördenvertreter. Das Epizentrum lag demnach 94 Kilometer südwestlich der Stadt Yogyakarta, die etwa 30 Kilometer vom Merapi entfernt ist.

In derselben Region waren im Jahr 2006 bei einem schweren Erdbeben während eines Ausbruchs des Merapi 6000 Menschen ums Leben gekommen. Das Beben am Dienstag verursachte den Behörden zufolge keine Schäden.

Der heftigste Ausbruch des Vulkans seit 140 Jahren treibt unterdessen immer mehr Anwohner in die Flucht. Nach einer jüngsten Bilanz der Behörden leben inzwischen mehr als 320.000 Menschen in Notunterkünften außerhalb der auf 20 Kilometer ausgedehnten Gefahrenzone.

Im Fluchtchaos wurden viele Familien auseinandergerissen. Trotz aller Bemühungen ist es den Helfern nicht gelungen, alle wieder zusammenzuführen. Besondere Sorge bereiteten ihnen Kinder, die von ihren Eltern getrennt worden seien, sagte einer der Koordinatoren, Makbul Mubarak, am Dienstag.

+++ Vulkan auf Philippinen spuckt erneut Asche +++

Indonesiens aktivster Vulkan ist vor rund zwei Wochen ausgebrochen, bisher starben mehr als 150 Menschen. Auch am Dienstag stieß der Merapi wieder Gas- und Aschewolken aus, doch mit geringerer Intensität als in den Tagen zuvor. Dennoch könnte der Vulkan US-Präsident Barack Obama zur Verkürzung seines Besuchs im Land seiner Kindheit zwingen , wie der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, ankündigte. Bereits am Wochenende mussten wegen Merapis Aschewolken mehrere Flüge zwischen der indonesischen Insel Java und Europa gestrichen werden.