Von der Buchstabendreherin zum gekrönten Haupt in gut zwei Wochen: Maren Gilzer setzte sich im Finale gegen Tanja Tischewitsch und Jörn Schlönvoigt durch.

Hamburg. Und wieder geht eine Staffel Dschungelcamp zu Ende. Doch gerade im Vergleich zum vergangenen Jahr, wo man das Grünzeug gewordene Sozialdrama auch noch eine Woche länger hätte verfolgen können, bleibt 2015 ein eher fader Nachgeschmack. Zwar haben die verbliebenen drei Finalisten in ihren letzten Prüfungen Ruhe bewahrt und tatsächlich alle gute Leistungen erbracht. Doch seien wir einmal ehrlich: Die Prüfungen, die sind doch eigentlich nur die Sahnehaube auf dem täglichen Hickhack der Sozialneurosen, der Gernegroßs und Realitätsfremden, die mit Macht aufeinander prallen.

In diesem Jahr hingegen herrschte überwiegend gepflegte Langeweile. Insofern muss man wohl schon froh sein, dass nicht die Inkarnation der Unauffälligkeit gewonnen hat. Nein, Jörn Schlönvoigt ist nur Zweiter geworden, die Dschungelkrone schmückt das Haupt von Maren Gilzer. Das sei ihr gegönnt, aber man darf wohl davon ausgehen, dass „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“ im kommenden Jahr wieder etwas mehr Schwung hat. Denn die Show lebt von den Extrovertierten, den Selbstdarstellern, den Drama Queens mit den überraschenden Eingeständnissen. Nicht von den vorsichtig um Harmonie Bemühten, die die zwei Wochen in erster Linie absitzen.

00:25 Uhr Zack, Feierabend. Thronfolge geklärt. Ein Jahr Ruhe. Und ein Lob von Sonja Zietlow: „Unfassbar geiles Team! Ihr habt aus wenig mehr gemacht!“ Ja, die Arbeit der Redakteure, möglichst unterhaltsame Szenen zusammenzustellen, war schon deutlich einfacher.

00:22 Uhr Daniel Hartwich kippt seinen Sekt in den Dschungel. Schon Sekunden später bereut er. Denn Maren dankt abgesehen von den Schlangen aus der Prüfung so ziemlich allen, die ihr einfallen.

00:21 Uhr Der musikalische Hintergrund zum Einmarsch der Königin gemahnt an „Game of Thrones“. Kein gutes Zeichen für Maren, schließlich ist die Überlebensdauer von Kronenträgern bei George R.R. Martin eher übersichtlich.

00:18 Uhr Und weil das alles ein bisschen dauert mit dem Weg aus dem Camp zum Thron, fährt die Regie einfach schon mal das Best of von Maren ab.

00:17 Uhr Betroffene Blicke, Gekuschel und das eine oder andere befreite „Ja!“, das war Jörn „GZSZ“ Schlönvoigt im Dschungelcamp.

00:15 Uhr Und während Maren im Camp Gott dafür dankt, dass sie gewinnen durfte (hat der auch angerufen?), bekommt auch Jörn ein Best of. Harte Arbeit für die Cutter. Der war ja kaum zu sehen.

00:12 Uhr Maren Gilzer kauft ein ö und löst: Dschungelkönigin.

00:12 Uhr Die Spannung bringt mich um.

00:12 Uhr ...

00:11 Uhr Platz zwei für...

00:10 Uhr Jörn hat für uns gekämpft. Toll, danke.

00:09 Uhr Sagte ich gerade letztes Betteln? Ich meinte vorletztes. Maren „singt“ noch mal. Dschungelprüfung für die Zuschauer.

00:08 Uhr Jörn rennt immer noch rum, hyperventiliert. Warum, das bleibt sein Geheimnis.

00:07 Uhr Tanja bekommt ihr Best of präsentiert. Viel quietschen, viel tanzen.

00:05 Uhr Jörn dreht am Rad. Also er geht im Kreis und sagt immer wieder „Oh Gott“.

00:03 Uhr Dingsbums! Also, Tanja.

00:03 Uhr Dritter Platz für...

00:02 Uhr Letztes Betteln um Anrufe. Maren singt. Glaub ich. Vielleicht ist es auch der Zuckerschock vom vergangenen Abend.

00:00 Uhr Und selbst in der Ausnahmesituation des ersten richtigen Abendessens seit zwei Wochen bleibt Tanja sich treu: „Ich merk schon, wie mein Bacon größer wird.“ Zur Erklärung: Ihr Bacon, das sind ihre Brüste. Nein, ich weiß auch nicht, warum.

23:58 Uhr Nee, mit der Krönung wird das erstmal noch nix. Zumindest nicht innerhalb der nächsten anderthalb Minuten, würde ich schätzen.

23:56 Uhr Das traditionelle Dinner am letzten Abend, voll bestückt dank des unermüdlichen Einsatzes der drei Kandidaten. Oder halt: Zwei Wochen schlafen, einmal zusammenreißen.

23:52 Uhr Jetzt muss ich doch mal was zu den Verbraucherinformationen loswerden: Was zum Geier ist ein Dark Tenor? Und warum meint der, ein Album aufnehmen zu müssen?

23:50 Uhr Ich persönlich glaube ja auch nicht, dass RTL ernsthaft in zehn Minuten hier fertig ist.

23:49 Uhr Natürlich wundert niemanden, dass jetzt erst noch einmal Werbung kommt.

23:48 Uhr „Ich merke, dass ihr wie eine Mauer hinter mir seid“, sagt der Jörn zu seinen Fans. Hauptsache, jetzt verbindet ihm niemand die Augen und bietet ihm eine Zigarette an.

23:46 Uhr Und auch Jörn schafft den Wechsel vom Nervenbündel zurück in wenigen Sekunden: Nun ist er wieder der verständnisvolle, dankbare Kuschelbär. Könnten wir noch ein paar Kakerlaken bekommen?

23:44 Uhr Geschafft. Jetzt noch von Dr. Bob die Restviecher aus den Ohren pulen lassen und über fünf Sterne freuen.

23:43 Uhr Und jetzt auch noch 200 Soldatenkrabben.

23:42 Uhr Von außen betrachtet: Die Riesenkakerlaken und die Spinnen haben ja den großen Vorteil, dass sie aus Platzgründen Nasenlöcher und Ohren verschonen.

23:41 Uhr Nein, sein Wohlfühlgesicht hat Jörn spätestens mit dem Hinzukommen der Riesenkakerlaken abgelegt. Vielleicht hatte er es auch gleich im Camp gelassen.

23:40 Uhr „Handgezählte 5000 Kakerlaken“ - laut Daniel Hartwich - hat Jörn um seinen Kopf herumzuwuseln, nun kommen 2000 Grillen dazu.

23:36 Uhr Fünf Minuten mit einem Helm auf dem Kopf, in den diverse Insekten gekippt werden. Kein Problem für den letzten Mann, sollte man meinen.

23:34 Uhr Jörn Schlönvoigt meint, er sei der letzte Mann im Camp. Gut, jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung.

23:32 Uhr Oh Gott. RTL hat auch einen Event-Movie über die Starfighter gedreht.

23:30 Uhr Nicht, dass Sie sich wundern. Ich bin nicht eingeschlafen. Aber die Werbepause zu tickern halte sogar ich für übertrieben.

23:24 Uhr „Ey, das wird mir nie irgendjemand glauben.“ Naja, außer den bummelig sieben Millionen Zuschauern. Und ihren Mitkandidaten, die die Prüfung mit viel „Ey“ und „Hashtag“ nacherzählt bekommen.

23:22 Uhr Vier von fünf. Respekt. Und vom konzentrierten Kandidatendasein direkt zurück zum überdrehten Huhn. Auch dafür, Respekt.

23:21 Uhr „Wenn ich tanze, geht‘s besser.“ Eurhythmische Ernährungsberatung, quasi.

23:19 Uhr Buschschwein-Vagina statt Schokokuchen. Wer‘s mag.

23:18 Uhr Die Warnung vor dem Brech-Verbot kontert Tanja aus: „Das ist voll nicht ladylike zu brechen.“ Ja, voll nich.

23:17 Uhr Tanja (so heißt sie wohl) gibt sich aber wirklich alle Mühe. Auch, wenn ihr zwischendurch ein „Mama“ entfleucht.

23:16 Uhr Gang Nummer vier ist ein Stück Kamelhöcker. Der sieht übrigens genauso appetitlich aus, wie Sie sich das gerade vorstellen.

23:15 Uhr Und zack, weg ist die Sülze. Leider mit zwei Sekunden Verspätung.

23:13 Uhr Kakerlaken, Mehlwürmer und Grillen in Aspik. Nun denn.

23:12 Uhr Kuhlippe schmeckt übrigens nach Schwein. Und Reifen. Schön, dass wir das jetzt auch wissen.

23:10 Uhr Auch die Kuhlippe hat Dingsbums ziemlich todesverachtend verzehrt. Wenn sie auch den nächsten Gang vertilgt, hat sie sich fast schon einen Vornamen verdient.

23:09 Uhr Statt den angebotenen Pommes gibt es nun Kuhoberlippe. Roh, versteht sich.

23:07 Uhr Weggenascht, der Achtbeiner.

23:06 Uhr Erster Gang: Eine lebende Spinne. Wohl bekomm‘s.

23:04 Uhr Ja, die tragisch gesunkenen Einschaltquoten haben RTL gezwungen, einfach eine der Finalprüfungen vom letzten Jahr wieder aufzuwärmen. Das Dschungeldinner, bei dem die Kandidatin in fünf Gängen die Wahl zwischen Nahrung und Zeugs hat. Sterne gibt es natürlich nur für das Zeugs.

23:02 Uhr „Boah, nee ey“, sagt Dingsbums. Und kündigt an, gleich heulen zu müssen. Schön, dass wir uns so einig sind.

23:00 Uhr Oh Gott. RTL hat eine Event-Serie gedreht, die sich irgendwie um den Kalten Krieg, Ost und West, BRD und DDR dreht.

22:54 Uhr Der Prä-Nicht-mehr-Schleichwerbungs-Trailer verspricht uns Dingsbums beim Verspeisen von diversem Ekelkrams (war das nicht schon im vergangenen Jahr Finalprüfung?) und Jörn mit einem Helm voller Krabbelkram.

22:51 Uhr Dingsbums übt sich in der hohen Kunst des „Mimimi“. Mit angewandtem Selbstmitleid zur Dschungelkrone, eine... eigenwillige Strategie.

22:48 Uhr Fünf Sterne für Maren fürs Liegenbleiben und ein extra Sternchen für den Satz: „Ich muss vorsichtig sein, ich will ja keine treten.“

22:47 Uhr Selbst den Reptilien ist inzwischen so fad, dass sie die Flucht aus dem Schacht antreten. Und wer will es ihnen verdenken.

22:44 Uhr Zwei Minuten sind rum, noch mehr Schlangen. Und Marens Einschätzung, dass einem die fünf Minuten wohl wie fünf Jahre vorkommen würden, bestätigt sich auch von außerhalb der Schlangengrube.

22:43 Uhr Ein Stern ist gesichert, acht weitere Schlangen kommen hinzu. Die avisierte Endemenge sind 40.

22:41 Uhr Das mit dem Ruhigbleiben, das sollte doch eigentlich funktionieren? Immerhin ist sie schon seit zwei Wochen ruhig geblieben. Da kann sie das doch auch noch fünf Minuten länger, oder?

22:40 Uhr Ab ins Schlangenloch. Oder, wie es damals beim „Glücksrad“ hieß, in die Moderatoren-Garderobe.

22.38 Uhr Fünf Minuten im Wasserloch mit einer zunehmenden Menge von Schlangen. Maren würde gern ein „e“ wie „Ende“ kaufen. Schon vor Beginn. Versucht aber weiter die Contenance zu wahren.

22:36 Uhr Jo, Schlangen. Alles voll mit die Viecher. Peta-Shitstorm in drei...

22:34 Uhr Maren muss zuerst ran. Und bekommt wohl irgendwas mit Schlangen.

22:33 Uhr Das hält zumindest die Damen nicht davon ab, irgendeine Bedeutung in die Namen hineinzerren zu wollen: „Schnack, das klingt doch wie Snack.“

22:32 Uhr Die finalen Prüfungen, die sich die Kandidaten selbst zuschustern können, heißen „Schnick“, „Schnack“ und „Schnuck“. So kann man von Seiten des Teams seinen Schutzbefohlenen auch mitteilen, dass man sie nicht leiden kann.

22:29 Uhr Finalisten-Vorbereitung: Man sitzt zusammen und tut... nix. Außer das Camp aufzuräumen. Aber das passt ja auch irgendwie in diese Staffel. Jörn mit bemerkenswerter Selbsterkenntnis: „Ich dachte immer, ich wäre so langweilig...“ Bloß am Konjunktiv, da müssen wir noch arbeiten.

22:26 Uhr Ah, geht wieder: Gerade rechtzeitig, um Marens Einschätzung, jetzt würde ja „jeder“ Dingsbums kennen, vehement zu widersprechen.

22:25 Uhr Abschied von Rolf-e. Tränen der Rührung laufen in meine Tastatusxüquötnh.

22:23 Uhr Kaum ist sie zwei Wochen im Dschungel, schon merkt Dingsbums (ich glaube, sie heißt Tanja), dass sie im Dschungel ist.

22:21 Uhr Tanja, Rolf-e und die Schlange, die von keinem der beiden gesehen wurde. Ja, so geht Thrill, so geht Spannung, liebe Regie.

22:20 Uhr Ah, jetzt weiß ich‘s: NEIN!

22:20 Uhr „Weniger Boulevard, mehr Feuilleton“ war diese Staffel, mutmaßt Sonja Zietlow. Ja... also, wie soll ich das sagen?

22:18 Uhr Also nicht Maren Gilzer. Die kenn ich ja noch vom „Glücksrad“: Ich kaufe ein ‚Ö‘ und möchte lösen: Banane.

22:17 Uhr „Ich will als ‘Name‘ hier wieder rauskommen“, das wohl schönste Zitat von dieser einen, deren Namen ich mir immer nicht merken kann.

22:15 Uhr So, nu aber. Weg vom DSDS, weg vom Casting: Hin zum Dschungel.

22:09 Uhr Danke, Dieter! Vor einer Stunde war ich noch allenfalls mittelmäßig begeistert, mir das Dschungelcamp angucken zu müssen. Jetzt freu ich mich drauf. Und das nur dank dir!

22:00 Uhr Eine Viertelstunde müssen Sie (und ich) noch durchhalten. Dann kommen wir endlich zu anspruchsvoller TV-Unterhaltung.

21:57 Uhr Für den Fall, dass Sie genau so sehr rätseln wie ich: Bei den anderen Juroren handelt es sich um Mandy Capristo (selbst Casting-Gewächs) und DJ Antoine (fragen Sie nicht).

21:48 Uhr Eine große Wahrheit, gelassen ausgesprochen: Im deutschen Fernsehen wird den Bodenbelägen viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dargebracht von einem irgendwo auf dem Weg zum Performance-Künstler falsch abgebogenen Theologen. Erwähnte ich, dass ich schon wieder diese Kopfschmerzen bekomme?

21:42 Uhr Wann man weiß, dass alles, aber auch wirklich alles schief gelaufen ist an diesem Tag: Wenn einem Heino und Dieter Bohlen bescheinigen, dass man nicht singen kann. Und zwei andere Musiker, die so berühmt sind, dass man Google bemühen muss, um herauszubekommen, um wen es sich handelt, zustimmen.

21:31 Uhr Einen Vorteil hat der Ticker-Frühstart in diesem RTL auf jeden Fall: Das Programm kann nur besser werden.

21:26 Uhr Wer sind eigentlich die beiden Menschen zwischen den alten blonden Männern?

21:21 Uhr Der Kandidat gerade bewirbt sich schon mal mit Verve für den Dschungel: Kann einigermaßen singen, war schon mal bei einer Castingshow und will ganz verzweifelt zurück auf die große Bühne.

21:15 Uhr Während sich in Australien die verbliebenen drei Insassen, pardon, Kandidaten auf das in einer Stunde startende Finale vorbereiten, läuft in Wo-auch-immer-DSDS-gedreht-wird die Nachschubbeschaffung für das Dschungelcamp 2018 – sofern Dr. Bob dann immer noch Lust hat, merkwürdige Menschen zu betreuen und Micky Beisenherz nicht die Moderationstext-Ideen ausgegangen sind.