Die beiden Briten wurden grausam auf einer beliebten Insel ermordet. Thailands Übergangs-Premier sorgt mit unbeachten Äußerungen für einen Eklat.

Bangkok/Koh Tao Island. Die an einem thailändischen Strand entdeckten beiden Briten sind vor ihrem Tod offenbar in einen Kampf verwickelt gewesen. Darauf deuteten die am Mittwoch veröffentlichten Obduktionsergebnisse hin. Der 24-jährige Mann habe entsprechende Verletzungen an seiner Hand, teilte die Polizei mit. Es sei aber noch niemand festgenommen worden. Die nackten und blutigen Leichen der beiden Touristen waren am Montag auf der Insel Koh Tao gefunden worden.

Es wird vermutet, dass die beiden – der Mann und seine ein Jahr jüngere Begleiterin – mit einer in der Nähe des Tatorts gefundenen Hacke getötet worden sind. Die Polizei teilte mit, es seien DNS-Proben von einigen Menschen genommen worden, die zum Tatzeitpunkt in der Nähe gewesen seien. Die Obduktionsergebnisse zeigten, dass die Frau an ihren Kopfverletzungen gestorben sei. Der Mann habe ebenfalls schwere Kopfverletzungen erlitten und sei in der Brandung ertrunken. Mehr als 70 Polizisten ermitteln in dem Fall.

Koh Tao ist bekannt für seine Tauchgebiete und ruhigen Strände. Die brutalen Morde sind ein Schlag für die Tourismusindustrie. Sie ist ohnehin geschwächt ist wegen der politischen Unruhen, die im Mai in einem Militärputsch mündeten.

Nach dem Mord an den beiden Urlaubern hat der Armee- und Regierungschef General Prayut Chan-o-Cha am die freizügige Bekleidung von Touristen mit deren Sicherheit in Verbindung gebracht. „Es gibt immer Probleme mit der Sicherheit von Touristen“, sagte Chan-o-Cha in einer Rede vor Beamten. „Sie denken, unser Land ist wunderschön und sicher, deshalb könnten sie machen, was sie wollen, und überall im Bikini herumlaufen.“ Aber „können sie im Bikini sicher sein (...), es sei denn, sie sind nicht hübsch?“, fuhr der General fort.

Der thailändische Armeechef, der durch einen Putsch im Mai die Macht übernommen hatte und im August zum Interims-Ministerpräsidenten ernannt wurde, ist für seine unbedachten Äußerungen bekannt. Bereits am Dienstag hatte er das „Verhalten“ der beiden Mordopfer in Frage gestellt.