Roman Polanski ist raus aus der Untersuchungshaft. Sein Haus in Gstaad darf der Starregisseur vorerst aber nicht verlassen.

Gstaad. Roman Polanski ist wieder zu Hause. Der Starregisseur wurde nach mehr als zwei Monaten aus der Auslieferungshaft entlassen und ist in sein Chalet in Gstaad gebracht worden. Dort steht der 76-Jährige allerdings unter Hausarrest. Zu den Bedingungen der Haftentlassung gehören eine Kaution von 4,5 Millionen Franken (rund drei Millionen Euro) und eine elektronische Fessel. Polanski darf sein Haus solange nicht verlassen, bis die Schweizer Justiz über den Auslieferungsantrag der USA entschieden hat.

Chronologie der Roman-Polanski-Affäre in der Schweiz

Der Regisseur von Filmen wie „Rosemary's Baby“, „Chinatown“ und „The Pianist“ wurde am 26. September bei der Einreise in Zürich festgenommen. Die Behörden in Los Angeles wollen wegen des mehr als drei Jahrzehnte zurückliegenden sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen in Los Angeles belangen. Polanski hatte sich 1978 vor der Urteilsverkündung nach Europa abgesetzt.

Der Schweizer Ferienort Gstaad sorgt sich unterdessen wegen des Rummels um Polanski um sein Image. Bislang war Diskretion oberstes Gebot in dem Dorf im Berner Oberland. Die vielen Journalisten seien diesem Ruf nicht unbedingt förderlich, sagte Tourismusdirektor Roger Seifritz am Freitagmorgen im „Regionaljournal“ des Schweizer Radios DRS. Mit einer ersten Welle von Journalisten sei man unmittelbar nach der Verhaftung des Filmregisseurs konfrontiert gewesen. Nun sei die zweite Welle im Gang, und den Leuten in Gstaad würden noch einmal die gleichen Fragen gestellt. „Eine gewisse Sättigung ist langsam erreicht“, sagte der Tourismusdirektor.