Der in Auslieferungshaft sitzende Polanski soll sich in den 90er Jahren zu einer Zahlung von 500.000 Dollar Schadenersatz bereiterklärt haben.

Los Angeles. Der in Schweizer Auslieferungshaft sitzende Starregisseur Roman Polanski hat sich in den 90er Jahren zu einer Zahlung von 500.000 Dollar Schadenersatz an die Frau bereit erklärt, die er als 13-jährige Jahre zuvor sexuell missbraucht hatte. Die „Los Angeles Times“ berichtete am Sonnabend unter Berufung auf Gerichtsdokumente, dass Polanski der Verpflichtung aus dem Jahr 1993 allerdings zunächst nicht nachgekommen sei.

Noch im Jahr 1996 hätten Anwälte versucht, mit Hilfe der Justiz das Geld bei Filmstudios, Polanskis Agent sowie der US-Schauspielergewerkschaft einzutreiben. Als Zeichen dafür, dass der Regisseur schließlich doch zahlte, wertet die „Los Angeles Times“, dass die Frau ihre juristischen Bemühungen einstellte und sich sogar gegen eine Gefängnisstrafe Polanskis aussprach.

Polanski war Ende September bei seiner Einreise in die Schweiz auf der Grundlage eines US-Haftbefehls festgenommen worden. Er hatte sich 1977, im Alter von damals 43 Jahren, in den USA an einer 13-Jährigen vergangen. Er bekannte sich schuldig und saß dafür zunächst 47 Tage im Gefängnis, floh aber vor der Urteilsverkündung nach Europa und kehrte seitdem nie in die USA zurück.