Die Darmkeime an der Charité haben für Schlagzeilen gesorgt. Noch immer werden Babys deshalb behandelt. Nun ist eine Säuglingstation in Potsdam betroffen.

Potsdam. Auf der Säuglingsstation des Potsdamer Klinikums Ernst von Bergmann sind vermehrt Darmkeime nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, handelt es sich jedoch nicht um multiresistente Keime wie dies im Oktober in der Berliner Charité der Fall gewesen sei. Dort waren mehrere Babys mit sogenannten Serratien-Keimen infiziert gewesen. Die Keime in Potsdam wurden laut Ministerium vom Gesundheitsamt Ende Oktober bei einer der wöchentlichen Routinekontrolle festgestellt. Nach Angaben des Klinikums zeigte jedoch keines der betroffenen Kinder Krankheitssymptome.

Nach Angaben der ärztlichen Direktorin Ortrud VargasHein handelt es sich um den Keim Enterobacter. Nach aktueller Information seien acht Frühgeborene betroffen. Bei ihnen sei eine Besiedelung der Körperoberfläche festgestellt worden. Zwei der Kinder hätten bereits entlassen werden können. Zwei weitere seien erfolgreich behandelt worden. Die anderen vier Säuglinge seien wohlauf und zeigten keine Anzeichen einer Infektion wie beispielsweise Fieber oder Luftnot. Die sechs betroffenen Kinder seien isoliert untergebracht.

Die Station, auf der sich laut Klinik derzeit insgesamt zehn Kinder befinden, wurde nach Angaben des Ministeriums am Montag mit Hygieneexperten und dem Gesundheitsamt kontrolliert. Das Krankenhaus habe die erforderlichen Hygienemaßnahmen eingehalten und den Fall sofort nach Bekanntwerden gemeldet, hieß es. Die Ursache für den Keimbefall sei noch nicht gefunden, so VargasHein. Besondere Abstriche im Umfeld der Kinder sollen helfen, dies zu klären.

Dies kann dauern, wie der Fall in der Charité zeigt. Dort war die Ursache für den Ausbruch der Keime auf den Säuglingsstationen noch nicht geklärt.