Bei dem Kind, das bereits aus der Berliner Charité entlassen worden war, wurde offenbar ein Infekt der oberen Luftwege festgestellt.

Berlin. Ein bereits entlassenes Frühchen mit Serratia-Darmkeimen ist am Dienstag wieder in der Charité aufgenommen worden. Bei dem Kind sei ein Infekt der oberen Luftwege festgestellt worden; ihm gehe es gut, sagte eine Sprecherin der Charité. Von der Obduktion des am 5. Oktober gestorbenen und mit dem Darmkeim Serratia infizierten Babys steht das Ergebnis noch aus. Unterdessen geht die Suche nach der Ursache für die Infektionen weiter. 200 Proben aus den betroffenen Stationen wurden untersucht. Sie haben laut dem Bezirksamt Berlin-Mitte noch nicht zu einem „richtungsweisenden Ergebnis“ geführt.

Bei dem Infekt des Babys kann es sich laut Charité-Sprecherin um eine Erkältung handeln. Weil es sich um ein Frühchen handele, habe die Klinik das Kind wieder zur stationären Beobachtung aufgenommen. Die Eltern hätten es in die Charité gebracht. Nähere Angaben zum Kind machte die Sprecherin nicht.

Darüber hinaus werden in der Charité sechs Kinder behandelt, die sich an den Keimen infiziert haben. Bei sechs weiteren Kindern wurden die Keime nachgewiesen, ohne Krankheitssymptome. Im benachbarten Deutschen Herzzentrum liegen zudem laut Gesundheitsamt Berlin-Mitte ein infiziertes Kind und ein Kind mit Keim-Nachweis.

Das Robert Koch-Institut untersuche mit dem Gesundheitsamt als Aufsichtsbehörde und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales intensiv die Infektionsquelle und -kette, hieß es in einer Mitteilung vom Bezirksamt Mitte. Am Dienstag wollten die Experten Eltern befragen.

Für das gestorbene und bereits bestattete Kind hatte das Amtsgericht Tiergarten eine Exhumierung und eine Obduktion angeordnet. Gerichtsmediziner sollten die Umstände für den Tod des Säuglings klären. Mit einem Ergebnis sei in Kürze zu rechnen, aber am Dienstag nicht mehr, sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft am Dienstag. Das herzkranke Baby war nach einem Aufenthalt in der Charité Anfang Oktober im Deutschen Herzzentrum gestorben.

Laut Charité-Chef Karl Max Einhäupl war der Keim „nicht ursächlich für den Tod des Kindes“. Das sagte er am am vergangenen Freitag unter Berufung auf die behandelnden Ärzte in der Charité und im Herzzentrum. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.