Der elfte März wird in Winnenden niemals vergessen sein. An dem Tag stürmte der Jugendliche Tim K. die Albertville-Realschule und erschoss in seinem Wahn 15 Menschen. Jetzt wurde bekannt, dass der Amokläufer seinem behandelnden Arzt bereits 2008 von seinen Mordgelüsten erzählt hat.

Winnenden. Der Amoklauf von Winnenden hat weltweit schockiert. Tim K. löschte von einem Moment auf den anderen 15 Menschenleben aus und lieferte sich anschließend über Stunden ein Verfolgungsjagd mit der Polizei. Schließlich tötete er sich selbt.

Noch immer fragt die Welt sich, wie es dazu kommen konnte, dass Tim K. wahnsinnig wurde. Inzwischen ist bekannt, dass er sich in der Vergangeneheit immer mal wieder in Behandlung von einem Psychiater befand, angeblich hat er die Therapie jedoch abgebrochen. Der Schüler, der stundenlang zuhause vor dem Computer saß und sich die Freizeit mit Killerspielen vertrieb, litt offensichtlich an Depressionen.

Jetzt wurde bekannt, dass er bereits 2008 seinem Arzt im Psychiatrischen Institut Weinsberg offenbarte, dass er Mordgelüste hat. In einem Bericht des "Focus", der sich auf die Ermittlungsakten beruft, heißt es, es seien "zumindest phasenweise Hass- und Tötungsgedanken gegen Menschen aufgekommen". Suizidabsichten habe er verneint. Bei dem Schüler sei nach fünf ambulanten Sitzungen eine "soziale Phobie" diagnostiziert worden.

Zudem wurde jetzt auch bekannt, dass der Schluss des Amoklaufs vom 11. März zufällig gefilmt worden ist. Die Überwachungskamera eines Paketdienstes in Wendlingen habe die Konfrontation zwischen der Polizei und dem Täter aufgezeichnet. Demnach dauerte der erste Schusswechsel, bei dem der Amoktäter in die Beine getroffen wurde, 39 Sekunden. Anschließend habe ein Beamter die Deckung verlassen und den Täter dazu gebracht, seine Waffe abzulegen.

Der Polizist sei um 12.13 Uhr und 31 Sekunden in Richtung von Tim K. gegangen, um ihn zu überwältigen. Drei Sekunden später habe der Täter jedoch erneut geschossen und sei in ein Autohaus gerannt. Dort tötete er zwei Männer.