In dem Bekennerschreiben wird der Angriff vor allem mit der Räumung eines besetzten Hauses in der Liebigstraße 14 im Februar begründet.

Berlin. Nach dem Angriff auf eine Polizeiwache in Berlin-Friedrichshain ist am Mittwoch eine Selbstbezichtigung aus der linksextremistischen Szene im Internet aufgetaucht. Wie die „Tageszeitung“ (taz) am Mittwoch berichtete, soll eine „autonome gruppe“ den Anschlag am Montagmorgen verübt haben. Die Polizei prüft nach eigenen Angaben noch, ob die Selbstbezichtigung authentisch ist. Unterdessen hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen an sich gezogen.

In dem Bekennerschreiben wird der Angriff unter anderem mit der Räumung eines besetzten Hauses in der Liebigstraße 14 im Februar begründet. Die unbekannten Autoren verweisen auch auf den bevorstehenden 1. Mai. Kreuzberg werde zur „polizeilichen Besatzungszone“ und zum „Experimentierfeld für Konzepte der Aufstandsbekämpfung“, hieß es.

Polizei widersprach am Mittwoch der Darstellung der „autonomen gruppe“, wonach der Anschlag Menschen nicht direkt gefährdet habe. Tatsächlich habe sich ein 27-jähriger Gebäudereiniger im Vorraum der Wache befunden, als in unmittelbarer Nähe ein Brandsatz zündete. Der Wachleiter des Polizeiabschnitts 51 in der Wedekindstraße wurde beim Versuch, einen der Täter zu fassen, leicht verletzt.

Das Friedrichshainer Polizeigebäude war am Montagmorgen von mehreren Unbekannten mit Brandsätzen attackiert worden. Auch Steine und Flaschen flogen. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten die Täter vor dem Anschlag sogenannte Krähenfüße auf den Kreuzungen in der Nähe der Wache ausgestreut und diese zunächst mit Warndreiecken gesichert. Kurz vor dem Angriff wurden sie zur Seite geräumt. Die Fahrzeuge mehrerer unbeteiligter Autofahrer seien dadurch beschädigt worden.

Es werde jetzt wegen versuchten Mordes und besonders schwerer Brandstiftung ermittelt, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Mittwoch. Wegen der Gefährdung des 27-Jährigen habe der Fall eine besondere Bedeutung.