Bei einer Demonstration gegen eine Häuserräumung in Berlin sind 40 Polizeibeamte durch Demonstranten verletzt worden. 27 Demonstranten wurden festgenommen.

Berlin/Hamburg. Bei einer Demonstration in Berlin kam es zu einem Übergreifen von Demonstranten auf die begleitenden Polizisten. Die angemeldete Demo im Zusammenhang mit der bevorstehenden Räumung eines Hauses in Friedrichshain musste danach aufgelöst werden. Die Demonstranten zündeten Feuerwerkskörper und warfen Flaschen auf die Beamten. Kurz darauf rannten die Versammlungsteilnehmer im vorderen Bereich los und attackierten die Polizisten vor ihnen. Dabei wurden drei Polizisten verletzt. Um nicht noch einmal angegriffen zu werden, zogen sich die Beamten kurze Zeit später zurück.

Am späten Nachmittag entlud sich dann die Gewalt gegen eine Hundertschaft. Mehrere vermummte Teilnehmer der Demonstration zerstörten die Fensterscheiben eines Geschäftes und eines davor stehenden Fahrzeuges, rissen eine Baustellenumzäunung um und warfen Gegenstände auf die Fahrbahn. Die Polizisten wurden mit Kleinpflastersteinen, Glasflaschen und Pyrotechnik beworfen. Die Beamten benötigten Unterstützung, um die Straftäter festzunehmen. Mehrmals blendeten Unbekannte einschreitende Polizisten mit stark strahlenden Laserpointern. Aus einzelnen Wohnungen warfen Randalierer zudem Farbeier und Flüssigkeiten auf Polizisten. Mehrere Passanten und Journalisten mussten sich aufgrund der Steinwürfe in Sicherheit bringen. Ein Journalist erlitt durch einen geworfenen Pflasterstein Verletzungen am Bein, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten.

20 Minuten später beendete der Anmelder vorzeitig die Demonstration mit einer Lautsprecherdurchsage in der Liebigstraße. Als unmittelbar danach wiederholt mit Flaschen und Steinen auf die Polizisten geworfen wurde, nahmen die Beamten in dem Zusammenhang mehrere Personen fest.

Die Mehrheit der ehemaligen Versammlungsteilnehmer entfernte sich danach. Etwa 250 Personen verblieben verteilt in den Szenelokalen und auf Straßen um die Liebigstraße. Gegen Abend hatte sich die Zahl ehemaliger Versammlungsteilnehmer auf 40 reduziert, die sich nunmehr friedlich verhielten.

Im Zuge des Einsatzes wurden 40 Polizisten verletzt, zwei davon mussten nach Behandlung im Krankenhaus ihren Dienst beenden. Insgesamt nahmen die Polizisten 16 Männer und eine Frau, unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung, fest. Zehn weitere festgenommene Personen wurden nach Identitätsfeststellungen wieder entlassen.