Der Angriff kam am frühen Morgen. Brandsätze und Steine flogen auf eine Berliner Polizeiwache. Nur knapp konnte ein Mann gerettet werden.

Berlin. Nach einem Angriff mit Brandsätzen und Steinen auf eine Polizeiwache in Berlin-Friedrichshain wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Das erklärte ein Polizeisprecher. Eine 26 Jahre alte Reinigungskraft sei dem Anschlag nur Dank des schnellen Eingreifens von Polizeibeamten unversehrt entgangen. Unbekannte hatten am Montagmorgen das Gebäude des Abschnitts 51 in der Wedekindstraße attackiert. Laut Polizei waren die vermummten Täter vor dem Haupteingang aufgetaucht und hatten Brandsätze und Steine geworfen. Ein Brandsatz entzündete sich auf der Treppe. Dadurch wurde die Eingangstüre stark verrußt.

Ein zweiter Brandsatz ging im Vorraum der Polizeiwache in Flammen auf, wo der 26 Jahre alte Mitarbeiter einer Reinigungsfirma auf Einlass wartete. Die Beamten hätten geistesgegenwärtig gehandelt und den Mann in das Gebäude gezogen, sagte der Sprecher. Er sei nicht verletzt worden, die Situation aber sehr gefährlich gewesen, da ihm durch die Flammen der Fluchtweg versperrt war.

Durch die Steinwürfe gingen mehrere Fensterscheiben zu Bruch. Als der Wachleiter, der in seinem Büro im Hochparterre saß, dies bemerkte, öffnete er ein Fenster, sprang hinaus und nahm die Verfolgung der Täter auf.

Der Staatsschutz ermittelt

Laut Polizei gelang es ihm zunächst, einen Täter zu fassen. Ein Komplize drehte aber um und befreite den Mann. Anschließend flüchteten die Angreifer auf Fahrrädern. Vor der Attacke auf die Polizeiwache hatten die Täter an vier umliegenden Kreuzungen sogenannte Krähenfüße auf die Fahrbahn gelegt. Die zusammengeschweißten, verbogenen Nägel sollten wohl anrückende Polizeifahrzeuge behindern. Den Polizisten gelang es jedoch, die Krähenfüße rechtzeitig wegzuräumen.

Nach Angaben des Sprechers ist es der dritte Angriff auf einen Polizeiabschnitt in diesem Jahr. Eine Attacke verzeichnete die Polizei auf den Abschnitt 31 an der Ecke Brunnen-/Invalidenstraße. Auch der Abschnitt 14 in Reinickendorf wurde angegriffen. Da eine politische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt der Staatsschutz.