Eine Autogrammstunde der DSDS-Stars endete in Oberhausen in einer Massenpanik. 15.000 Fans waren gekommen, 60 wurden verletzt.

Oberhausen. In einem Einkaufszentrum in Oberhausen wollten so viele Fans eine Unterschrift von „DSDS“-Stars, dass im Gedränge Panik ausbrach. Mehr als 60 Kinder und Jugendliche, hauptsächlich Mädchen, erlitten Quetschungen oder Kreislaufzusammenbrüchen, 28 Fans mussten in Krankenhäuser gebracht worden, in Lebensgefahr schwebe niemand, so die Polizei. Zunächst war von mindestens 80 Verletzten die Rede gewesen. In drei Fällen besteht der Verdacht auf Knochenbrüche. Außerdem gab es mehrere Kreislaufzusammenbrüche.

Meryem (15) und ihre Freundin Jonella (16) waren bereits im Einkaufszentrum, als von draußen immer mehr Fans hineindrängten. „Ich bekam kaum noch Luft“, sagt Jonella. „Wir wurden mitgezogen, von allen Seiten gedrückt.“ Die Stars betraten die Bühne für lediglich fünf Minuten. Danach wurde die Veranstaltung abgebrochen. „Die Leute schlugen von draußen an die Türen“, berichtet Meryem. Es sei so laut gewesen, „dass ich mein eigenes Schreien nicht mehr gehört habe“.

Nur schwer können sich Polizei und Feuerwehr eine Gasse durch die Menge bahnen, um die Verletzten zu versorgen. Mehr als 50 Polizisten sind im Einsatz sowie rund 90 Rettungkräfte von Feuerwehr und Rotem Kreuz. Sie bauen aufblasbare Sanitätszelte auf, leisten Erste-Hilfe, beruhigen die, die in der Menge hyperventilieren oder unter Schock stehen. 28 junge Fans bringen sie in die umliegenden Krankenhäuser. Erst nach und nach, als die Veranstalter die geplante Autogrammstunde längst abgebrochen haben, löst sich die Menge auf.

Nach Angaben von RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer waren etwa 4000 Menschen zu der für 15 Uhr geplanten Autogrammstunde in das Einkaufszentrum eingelassen worden. 15.000 weitere Fans wollten hinein. Als diese gegen die Türen drückten, sei Panik ausgebrochen. Nach Angaben der Stadt hatte der Privatsender als Veranstalter die Autogrammstunde mit maximal 5000 erwarteten Fans offiziell angemeldet. RTL sagte am Sonntagabend, dass das Einkaufzentrum in der Rolle des Veranstalters gewesen sei.

Das Einkaufszentrum hatte nach eigenen Angaben ein Sicherheitskonzept erarbeitet und die Autogrammstunde extra auf einen Sonntag gelegt. „3000 bis 5000 Fans wären mit unserem Sicherheitskonzept absolut beherrschbar gewesen“, sagte Eventmanager Marcus Remark.

Viele Fans hätten stundenlang vor der Tür gewartet und seien wahrscheinlich auch völlig entkräftet und dehydriert gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Das es dazu gekommen ist, tut uns furchtbar Leid. Es war nicht abzuschätzen, dass so viele kommen“, sagte Eickmeyer. „Wir werden uns überlegen, wie wir die Verletzten trösten können.“ Für die Zukunft müsse man sehen, ob ähnliche Veranstaltungen noch stattfinden könnten. Vor etwa einem Jahr war es schon einmal bei einer DSDS-Autogrammstunde in Duisburg zu einer Panik gekommen. Damals gab es ebenfalls mehrere Verletzte.