Gunda ist tot. Der Erfurter Zoo verliert damit zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate eine Giraffe. Dabei sollte im Frühjahr Nachwuchs kommen.

Erfurt. Der Erfurter Zoo trauert um seine Giraffendame Gunda. Tierpfleger fanden das 16 Jahre alte Weibchen bereits am Montagmorgen tot in seinem Stall, wie der Zoo am Freitag mitteilte. Der Tod der Giraffe kam überraschend, der Zoo spricht von einem Schock. Noch am Vortag sei das Tier absolut unauffällig gewesen und habe normal gefressen. „Gunda war eine Tierpersönlichkeit, ein Individuum“, sagte die Kuratorin für Großsäuger, Heike Maisch. Um die Todesursache zu klären, wurde die Giraffe zur Untersuchung in die Pathologie nach Bad Langensalza gebracht. Sie war 1995 im Erfurter Zoo zur Welt gekommen.

Der Zoo hat damit innerhalb weniger Monate zwei seiner drei Giraffen verloren. Erst Anfang Oktober war Gundas Nachwuchs eingeschläfert worden. Die Mutter hatte dem namenlosen Jungtier nach der Geburt im Januar 2011 mit einem Tritt den Vorderlauf gebrochen. Spezialisten der Leipziger Uni-Klinik konnten das Giraffenbaby zunächst mit einer Notoperation retten. Doch dann mussten wegen einer Entzündung sechs Zentimeter Knochen aus dem Bein entnommen werden, woraufhin die kleine Giraffe nicht mehr aufstehen und laufen konnte.

Nach dem tragischen Tod hatte der Zoo auf weiteren Giraffennachwuchs gehofft. Gunda erwartete für das Frühjahr ihr zweites Kalb. Nun ist der sechs Jahre alte Giraffenbulle Lengai vorerst allein. Nach Angaben des Zoos soll dies nicht auf Dauer so bleiben. Konkrete Pläne für eine neue Partnerin gebe es aber noch nicht.