Auch zwei Tage nach dem verheerenden Tropensturm über Manila ist noch nicht klar, wie viele Menschen ihr Leben verloren haben.

Manila. Nach dem verheerenden Tropensturm auf den Philippinen steigen die Opferzahlen weiter. Im Großraum der Hauptstadt Manila seien mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen, wurde am Montag offiziell mitgeteilt. Mehr als 30 Menschen würden derzeit noch vermisst. Insgesamt sei fast einen halbe Million Menschen von der Naturkatastrophe betroffen, schreibt der nationale Katastrophenkoordinierungsrat. Am Sonnablend hatte der Tropensturm „Ondoy/Ketsana“ in Manila Verwüstungen verursacht. Er war mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern über die Insel Luzon und die Hauptstadt Manila gerast. Dabei regnete es so stark wie seit Jahrzehnten nicht. Es soll sich um die schlimmsten Regenfälle seit 40 Jahren gehandelt haben.

Wie philippinische Medien am Montag berichteten, sagte Staatspräsidentin Gloria Arroyo den Betroffenen schnelle und unbürokratische Hilfe zu. Als Geste der Solidarität habe sie ihren Amtssitz als Auffangzentrum für Opfer des Wirbelsturms zur Verfügung gestellt. Zur Unterstützung der Opfer erhalten die Philippinen auch internationale Hilfe. Die USA stellten unter anderem einen Helikopter und Schlauchboote bereit. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef übermittelte Nahrungsmittel und andere Hilfen. Das Welternährungsprogramm WFP will knapp 750 Tonnen Reis zur Verfügung liefern. Damit soll die Ernährung von rund 180.000 Menschen sicher gestellt werden.

Die Philippinische Bischofskonferenz stellte nach eigenen Angaben umgerechnet mehr als 72.000 Euro für Soforthilfemaßnahmen wie Nahrungsmittel und Medikamente zur Verfügung. Die philippinische Caritas begann unterdessen mit der Erstversorgung von rund 50.000 Personen in den besonders betroffenen Regionen. Erschwert wird die Arbeit der Helfer von der nach wie vor chaotischen Lage in den Katastrophengebieten. Vielfach sind die Hauptzufahrtswege laut Caritas von Schutt und Wassermassen bedeckt. Die Diakonie Katastrophenhilfe teilte mit, dass überdies zwei neue Tropenstürme Kurs auf die Philippinen nähmen. Die Anzahl der extremen Wetterlagen habe nicht zuletzt durch den weltweiten Klimawandel zugenommen, hieß es.