Nach den schwersten Überschwemmungen seit über 40 Jahren auf den Philippinen laufen die Hilfseinsätze im Katastrophengebiet auf Hochtouren.

Manila. Nach den schweren Überschwemmungen in Manila und Umgebung laufen die Hilfseinsätze auf den Philippinen auf Hochtouren. Soldaten und Freiwillige hatten am Sonntag tausende Menschen von Dächern und aus Baumkronen gerettet, nachdem Tropensturm Ketsana 80 Prozent der Millionenmetropole und weite Landstriche in der Umgebung unter Wasser gesetzt hatte. „Wir konzentrieren uns jetzt auf die Verteilung von Nahrungsmitteln und anderen Notwendigkeiten“, sagte Verteidigungsminister Gilberto Teodoro am Montag. Nach Angaben der Katastrophenzentrale und aus den Provinzen kamen mindestens 144 Menschen ums Leben. Die meisten ertranken.

Die Einsatzkräfte seien angesichts des riesigen Katastrophengebiets überfordert, räumte der Sprecher der Zentrale, Anthony Golez, ein. „Wir sind es gewöhnt, einer Stadt oder einer Provinz zu helfen - aber in diesem Fall haben wir einfach zu wenig Leute in einem zu großen Gebiet.“ Fast eine halbe Million Menschen waren betroffen. Es waren die schlimmsten Überschwemmungen in Manila seit mehr als 40 Jahren. In neun Stunden fiel mehr Regen als sonst in einem ganzen Monat. In der Hauptstadt Manila spielten sich dramatische Szenen ab: Menschen klammerten sich aneinander und wateten in hüfthohem Wasser durch Einkaufsstraßen, um sich in Sicherheit zu bringen. Bäche waren zu reißenden Strömen angeschwollen. Zahlreiche Menschen wurden vom Wasser mitgerissen. Verzweifelt hielten sie sich an Ästen und Trümmern fest.

Tropensturm Ketsana war am Sonnabend mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern über die Region hinweggefegt. Neben Manila war auch die Nachbarprovinz Rizal betroffen. 110 000 Menschen sind in Notunterkünften untergebracht. (dpa/abendblatt.de)