Er kann nicht genug kriegen, ebenso wenig wie die von ihm begeisterten Menschenmassen: Der als “Spiderman“bekannte, französische Fassaden-Kletterer Alain Robert hat in Sydney ein 41 Stockwerke hohen Tower erklommen. Ohne Sicherheitsseile oder Hilfsmittel.

Sydney. Der französische Fassaden-Kletterer Alain Robert hat wieder zugeschlagen: Am Dienstag bezwang er ohne Sicherheitsseil und Hilfsmittel den 41 Stockwerke hohen (219 Meter) Aurora-Tower in der australischen Hafenmetropole Sydney. Auf der Straße lief eine Menschenmenge zusammen, schaute gespannt und beieindruckt zu, doch die Polizei war angesichts des Verkehrschaos nicht beeindruckt. Sie nahm den 47-Jährigen beim Abstieg fest. „Das war ein gefährlicher und in meinen Augen unverantwortlicher Stunt“, sagte Polizeichef Ken Finch.

Der Franzose, der sich selbst als „Spiderman“ vermarket, werde angezeigt. Vorgeworfen wird ihm die Gefährdung dritter. Robert kam auf Kaution wieder frei, muss aber am Mittwoch vor Gericht erscheinen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Kletterer wegen solchen Aktion festgenommen wird. Zuletzt kletterte er bis zum neunten Stock des Londoner Lloyd's-Gebäudes. Hinterher wartete ebenfalls die Polizei auf ihn.

Robert, Vater von drei Kindern, hat schon mehr als 70 Wolkenkratzer erklettert, darunter 2004 das 381 Meter hohe Empire State Building in New York und den 508 Meter hohen Taipeh 101-Turm, sowie 2007 den 421 Meter hohen Jin-Mao-Tower in Shanghai. Er möchte mit seinen Aktionen unter anderem auf den Klimawandel hinweisen. Nach zwei schweren Stürzen 1982 hatten ihm Ärzte prophezeit, dass er nie wieder klettern würde. Als besondere Merkmale gibt er auf seiner Webseite an: “66 Prozent Invalidität“ und „leidet an Schwindelgefühlen“.