Erst gab es von SPD und Grünen Kritik an seinem Krisenmanagement nach dem Einsturz des Stadtarchivs, jetzt läuft auch noch ein Strafverfahren gegen den Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU). Bilder zur Tragödie in Köln.

Köln. Erst gab es von SPD und Grünen Kritik an seinem Krisenmanagement nach dem Einsturz des Stadtarchivs, jetzt läuft auch noch ein Strafverfahren gegen den Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU). Der 61-Jährige soll interne Sitzungen zum Unglück illegal mitgeschnitten haben. "Wir verfolgen den Anfangsverdacht der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes", sagte Oberstaatsanwalt Günther Feld. Schramma gab den Mitschnitt zu, ist sich aber keiner Schuld bewusst. "Das Ganze sollte nur das Führen des Protokolls erleichtern", sagt er. Er sieht sich im Stadtrat als Opfer einer "Hetzjagd". Die Vorwürfe gegen ihn seien teilweise "absurd", teilweise "hinterhältig."

Der Kölner Baudezernent Bernd Streitberger (CDU) entschuldigte sich auf der Sitzung des Kölner Stadtrats für mögliches Fehlverhalten. Der Einsturz, bei dem zwei Menschen starben, wurde möglicherweise durch Grundwasser-Probleme beim U-Bahn-Bau ausgelöst. Streitberger und auch der Vorstand der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sollen Informationen über frühere Grundwasserprobleme im September nicht an Schramma weitergegeben haben. Die gute Nachricht: Aus den Trümmern des verschütteten Stadtarchivs könnten vermutlich mehr als 50 bis 60 Prozent der Kulturgüter gerettet werden, sagte Leiterin Bettina Schmidt-Czaia. Bisher seien sieben der 30 Regalkilometer Bestände geborgen worden.