Hockey-Nationaltorhüter Nico Jacobi vom Uhlenhorster HC spielt vom 30. Januar bis Ende Februar für die Delhi Waveriders in der Hockey India League (HIL). Auf abendblatt.de berichtet er über seine Erfahrungen.

Liebe Hockeyfreunde,

heute darf ich mich über einen Einstand nach Maß freuen. Um 7.45 Uhr bin ich in Indien gelandet, und zwölf Stunden später stand ich schon für meinen Club Delhi Waveriders zwischen den Pfosten. Einen besseren Auftaktgegner als die Kalinga Lancers, das neue sechste Team in der Liga, hätte ich mir allerdings nicht wünschen können, denn wir haben 5:0 gewonnen, und ich hatte im gesamten Spiel nur drei Bälle zu halten, darunter eine Ecke beim Stand von 2:0.

Wäre die reingegangen, hätte es vielleicht noch einmal spannend werden können, aber als wir im Gegenzug das 3:0 gemacht haben, war die Partie schon vor der Halbzeit gelaufen. Mir war das recht so, ein Shut-out im ersten Spiel ist für einen Torhüter ein perfekter Start.

Gut war, dass ich auf dem Flug von München nach Delhi fast komplett durchschlafen konnte. Ich hatte meine im vergangenen Jahr gesammelten Meilen benutzt, um mein Economy-Ticket auf einen Platz in der Businessklasse aufzuwerten.

Ich wollte mir das mal gönnen, weil ich befürchtet hatte, ansonsten völlig gerädert in Indien anzukommen. Nachdem ich mich im Hotel zwei Stunden ausgeruht hatte, fühlte ich mich fit und habe unserem Trainer Cedric D’Souza meine Bereitschaft für das Spiel erklärt.

Die Atmosphäre im Stadion, das bei Temperaturen von 15 Grad mit rund 7000 Fans zur Hälfte gefüllt war, war sehr gut, viel besser als bei den Spielen des World-League-Finales Mitte Januar. Man merkt, dass die Liga mittlerweile etabliert und beliebt ist. Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten Tagen entwickeln wird.

Schon morgen Abend (20 Uhr Ortszeit, Delhi ist viereinhalb Stunden vor Hamburg) haben wir das nächste Spiel, dann werden wir gegen die Punjab Warriors sicherlich mehr gefordert sein als heute. Deshalb ist es jetzt auch wichtig, dass ich bald ins Bett komme, denn die Reisestrapazen merke ich langsam schon. Gute Nacht und viele Grüße, Euer Nico