Nationaltorhüter Nico Jacobi vom Uhlenhorster HC spielt mit der Nationalmannschaft vom 10. bis 18. Januar in Neu-Delhi das World-League-Finale. Anschließend tritt er in der Hockey India League an.

Der deutsche Hockey-Nationaltorhüter Nico Jacobi vom Uhlenhorster HC spielt mit der deutschen Nationalmannschaft vom 10. bis 18. Januar in Neu-Delhi das World-League-Finale, anschließend tritt er, wie schon 2013, bis Ende Februar für die Delhi Waveriders in der Hockey India League an. Auf abendblatt.de berichtet der 26-Jährige über seine Erfahrungen in Indien.

Liebe Hockeyfreunde,

seit Montagmittag bin ich nun wieder in meiner zweiten Heimat Delhi. Mit der deutschen Nationalmannschaft bin ich von München aus nach Indien geflogen, und natürlich hatten wir eine ziemliche Verspätung. Den Grund dafür kannte ich schon aus dem vergangenen Jahr: Im Januar hängt über Delhi eine fiese Smog-Glocke, die zu Verzögerungen im Flugverkehr führt. Die Sonne, selbst wenn sie scheint, kann man leider kaum sehen. Im Februar ist der Himmel wieder klar, aber während des World-League-Finales, das am Freitag beginnt, werden wir mit der schlechten Luft leben müssen. Dafür ist das Klima sehr angenehm. Tagsüber sind es bis zu 20 Grad, morgens und abends wird es allerdings so frisch, dass man Pullover und Jacke braucht.

Wir haben am Montag unsere Doppelzimmer im Lalit-Hotel in der Innenstadt von Delhi bezogen. Das Hotel zählt zur Spitzenklasse, alle acht World-League-Teilnehmer wohnen hier. Die Zimmer sind sehr sauber und geräumig, ich teile mir meins mit meinem UHC-Clubkollegen Florian Fuchs. Es gibt schnelles Internet, was ich aus Indien sonst nicht gewohnt war. Das Essen ist auch sehr gut, und zum Stadion, wo wir trainieren, dauert es per Bus gerade einmal zehn Minuten.

Nachdem wir am Montagnachmittag und am Dienstagmorgen trainiert hatten, stand am Dienstagnachmittag bereits das erste Testspiel auf dem Programm, und es ging gleich gegen die Niederlande. Unser Erzrivale ist schon ein paar Tage länger hier in Indien, die Nationalspieler haben keine Hallensaison gespielt. Trotzdem haben wir gut mitgehalten und über zweimal 25 Minuten nur 1:2 verloren. Unser Tor hat Thilo Stralkowski von Uhlenhorst Mülheim geschossen. Ich habe mir das Spiel mit meinem Kollegen Tim Jessulat vom Club an der Alster geteilt, erste Halbzeit stand ich im Tor, in der zweiten Halbzeit dann Tim.

Bundestrainer Markus Weise hat auch schon bekannt gegeben, dass Tim bei der World League vier Spiele machen wird und ich nur zwei, das zweite Gruppenspiel gegen England am Sonnabend und das Viertelfinale am kommenden Mittwoch. Natürlich könnte ich mich darüber ärgern, aber der Grund ist positiv, denn ich bin als Nummer eins für die WM im Juni in den Niederlanden gesetzt, und Tim soll die Chance haben, sich noch einmal richtig zu beweisen, um im Duell mit Felix Reuß aus Mülheim, der für Indien nicht nominiert wurde, Punkte zu sammeln, um als Nummer zwei mit zur WM zu fahren. Angesichts dieser Aussichten lässt es sich wohl verschmerzen, hier nur zwei Spiele zu machen.

Am Mittwochnachmittag haben wir bereits den nächsten Test, dann geht es gegen Weltmeister Australien. Mal schauen, wie wir da aussehen. Erst einmal viele Grüße, Euer Nico