Hockey-Nationaltorhüter Nico Jacobi vom Uhlenhorster HC spielt vom 30. Januar bis Ende Februar für die Delhi Waveriders in der Hockey India League, für die er 2013 sein Debüt gegeben hatte. Auf abendblatt.de berichtet der 26-Jährige über seine Erfahrungen in Indien.

Liebe Hockeyfreunde,

morgen geht es endlich los, mein Abenteuer „Delhi reloaded“. Um 17.30 Uhr fliege ich nach München, von dort geht der Direktflug nach Indien, wo ich am Donnerstagmorgen landen werde. Mein Plan ist, abends um 20 Uhr Ortszeit (Delhi ist viereinhalb Stunden vor Hamburg) gegen die Kalinga Lancers schon im Tor meiner Waveriders zu stehen. Mal schauen, ob der Trainer das auch so sieht.

Kalinga ist das neue sechste Team in der HIL, und nach dem, was ich bislang so gesehen habe, werden sie es schwer haben, uns gefährlich zu werden. Der Modus ist in diesem Jahr, dass man in der Hauptrunde Hin- und Rückspiel gegen die fünf anderen Teams bestreitet. Die ersten vier qualifizieren sich dann für die Endrunde, und ich bin mir sicher, dass wir die Qualität haben, um das zu schaffen. Das erste Spiel haben wir gegen die starken Punjab Warriors 3:1 gewonnen, gestern gab es dann eine unnötige 0:1-Niederlage bei Titelverteidiger Ranchi Rhinos.

Ich habe die beiden Spiele live im Internet verfolgen können, denn in diesem Jahr hat der Sender Starsport unter www.starsports.com einen überragenden Livestream eingerichtet. Dort kann man nicht nur alle HIL-Spiele live sehen, sondern auch die kompletten Wiederholungen und Highlight-Zusammenschnitte. Das ist vielleicht auch ein guter Tipp für Euch, wenn Ihr mal Lust habt, meinem Team und mir zuzuschauen. Über What’s App habe ich auch viel Kontakt zu den Teamkollegen und unserem Trainer, ich weiß also genau, was mich erwartet, wenn ich am Donnerstag in Delhi lande.

Mittlerweile ist die Vorfreude auch groß. Zum Glück reise ich mit nicht so viel Gepäck an, weil mir das meiste Material vor Ort gestellt wird. Deshalb habe ich nur meine Torwarttasche und einen Koffer mit privaten Dingen mit. Als ich vor zwei Wochen mit der Nationalmannschaft beim World-League-Finale in Delhi war, hatte ich außerdem schon einige Sportartikel, die meine indischen Mitspieler bei mir bestellt hatten, mitgebracht. Das erleichtert mein Gepäck zusätzlich.

Traurig bin ich darüber, dass ich dem UHC jetzt für den Rest der Hallensaison nicht mehr helfen kann. Am vergangenen Sonntag sind wir Nordmeister geworden, das 13:10 gegen den HTHC war ein Riesenerlebnis, und ich bin froh, dass Moritz Fürste, der gestern nach Ranchi geflogen ist, und ich dem Team helfen konnten, das Heimrecht fürs Viertelfinale zu sichern. Ich glaube, dass die Jungs am Sonnabend (16.30 Uhr) gegen die Zehlendorfer Wespen gute Chancen haben, um sich für die Endrunde zu qualifizieren, die am 8./9. Februar in der Sporthalle Hamburg ausgetragen wird. Natürlich wäre es ein Traum, dabei sein zu können. Aber auch ohne Mo und mich können die Jungs ganz viel erreichen.

Heute Abend gehe ich mit ein paar Kumpels zum Abschiedsessen ins Block House. Da werde ich mich noch einmal an Steak sattessen, denn da Kühe in Indien heilig sind, ist es fast unmöglich, dort Rindfleisch zu bekommen. Aber ein paar Wochen geht es auch mit Geflügel, Reis und viel Gemüse. Ich werde Euch von Donnerstag an wieder täglich auf dem Laufenden halten und würde mich freuen, wenn Ihr nicht nur mein Tagebuch lest, sondern auch mal im Internet ein Match anschaut. Viele Grüße, Euer Nico