Die Verantwortlichen hatten gegen alle 16 Anträge des Sicherheitskonzepts votiert und schwiegen anschließend. Schatz bezog dafür Stellung.

Hamburg. Die Verantwortlichen des FC St. Pauli hatten am Mittwoch noch einmal alles versucht. Mit einem Antrag auf Verschiebung der Abstimmungen wollten sie das Sicherheitskonzept doch noch stoppen - so wie es von den eigenen Fans auf der Jahreshauptversammlung gefordert worden war. Der Antrag war mit nur fünf Fürsprechern früh gescheitert, weshalb Geschäftsführer Michael Meeske und Vizepräsident Tjark Woydt, die für den FC St. Pauli in Frankfurt vor Ort waren, alle 16 Tagesordnungspunkte zum umstrittenen Sicherheitskonzept in der Folge ablehnten.

Die Niederlage mussten die Offiziellen des Klubs zwar eingestehen, wollten am Mittwoch jedoch keine Stellungnahme mehr abgeben. Stattdessen sprach St. Paulis Fanbeauftragter Stefan Schatz. "Das fatale Signal, das von diesen Beschlüssen ausgeht, ist, dass der Schweigeprotest in den Stadien überhaupt nicht gewürdigt wurde", sagte Schatz dem Abendblatt. Zwar sei das Konzept so abgemildert worden, dass "man gegen den Großteil der Beschlüsse nichts mehr sagen" könne, dennoch müsse nun schnellstmöglich der Dialog mit Fans und Vertretern aufgenommen werden.

Ein schlechtes Zeugnis stellt Schatz vor allem den DFL-Funktionären aus. "Sie haben es nicht geschafft, sich gegen die populistischen Forderungen der Innenminister zu behaupten", sagte Schatz und verwies auf "hanebüchene Fakten", mit denen Druck aufgebaut worden sei.