Ivo Ilicevic fehlt dem HSV gegen Dortmund. Für ihn beginnt Zhi Gin Lam. Auch Son in der Startelf. Mladen Petric soll von der Bank als Joker stechen.

Hamburg. Das Training am Freitag brachte Aufschluss über die wichtigsten personellen Fragen vor dem Rückrundenauftakt des HSV gegen Borussia Dortmund am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de ): Ivo Ilicevic fällt mit Wadenproblemen definitiv aus, für ihn beginnt Zhi Gin Lam im rechten Mittelfeld. Mladen Petric absolvierte die Einheit zwar bis zum Ende, doch auch seine Wade schmerzt nach wie vor. Trainer Thorsten Fink will das Abschlusstraining am Sonnabend abwarten und dann entscheiden, ob er den Kroaten als Joker auf die Bank setzt. Der in der Hinrunde enttäuschende Heung Min Son wird ihn wohl vertreten. Für Kapitän Heiko Westermann ist der Ausfall des Routiniers aber kein Grund zur Sorge. "Son weiß, wie es funktioniert. Selbst wenn er bloß angeschossen wird und der Ball reingeht, platzt bei ihm auch wieder der Knoten."

Doch gegen die offensivstarken Dortmunder muss zuallererst die Defensive der Hamburger funktionieren. Schmerzhaft sind die Erinnerungen an das 1:3 im Hinspiel, als der HSV wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen durcheinanderlief. "Ich will nicht mehr an die ferne Vergangenheit denken. Wir haben in der vergangenen Woche intensiv an der Feinabstimmung in der Abwehr gearbeitet, am Sonntag werden wir geordneter auftreten. Wir sind keine Laufkundschaft mehr", sagt Westermann. So sei es dem Trainerstab vor allem darum gegangen, dass die Defensive ein Auge dafür entwickelt, wann ein Pressing Sinn macht und wann nicht.

HSV-Linksverteidiger Dennis Aogo, der sich seinem Nationalmannschaftskonkurrenten Marcel Schmelzer gegenübersieht, hat eine Lösung parat, wie dem Angriffswirbel des BVB zu entgegnen sei. "Jedes Team weiß mittlerweile, wie Dortmund agiert: unheimlich laufstark, alles in hohem Tempo. Wir müssen versuchen, dem Gegner unser Spiel aufzuzwängen, dann nehmen wir den Spielern ihre Stärke."

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Auch BVB-Trainer Jürgen Klopp hat wieder Respekt vor dem HSV unter Finks Ägide und erwartet vor ausverkauftem Haus "einen hoch ambitionierten Gegner". Einige Plätze werden dennoch frei bleiben: Mehr als 1000 BVB-Fans haben angekündigt, die Partie im Stadion zu boykottieren und das Spiel stattdessen vor der Arena im Radio zu verfolgen. Die Fans des Meisters wollen mit ihrer Aktion ein Zeichen gegen überhöhte Eintrittspreise setzen. Zahlreiche HSV-Anhänger zeigen sich solidarisch und wollen zu Beginn der zweiten Halbzeit für zehn Minuten ihre Gesänge einstellen, um zu demonstrieren, wie sich Fußball ohne lautstarke Unterstützung anfühlt.

Verzichten muss der BVB am Sonntagauf Torhüter Roman Weidenfeller verzichten. Der 31-Jährige laboriert weiterhin an Rückenproblemen und steht nicht im Kader. Das bestätigte BVB-Pressesprecher Josef Schneck: „Sein Einsatz wäre ein paar Tage zu früh gekommen.“ Für Weidenfeller wird der Australier Mitchell Langerak im Tor des BVB stehen, Johannes Focher (21) sitzt in Hamburg auf der Bank.

HSV: Drobny - Diekmeier, Bruma, Westermann, Aogo - Kacar, Rincon - Lam, Jansen - Guerrero, Son Dortmund: Langerak - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - S. Bender, Kehl - Blaszczykowski, Kagawa, Großkreutz - Lewandowski