“Herr Kühne ist ein absoluter HSV-Fan, der mit seiner Hilfe den HSV wieder zu erfolgreichen Zeiten führen will“, sagt HSV-Boss Carl Jarchow.

Hamburg. Monatelang wollten die HSV-Verantwortlichen um keinen Preis öffentlich ein eventuell neues Engagement Klaus-Michael Kühnes kommentieren. Doch spätestens nach dem Abendblatt-Interview mit Carl Jarchow zum Jahresausklang ist nun das, was lange hinter den Kulissen diskutiert wurde, auch offiziell. Auf die Frage, ob sich Jarchow einen neuen Deal mit Kühne vorstellen könnte, nach dem der Milliardär lediglich einen Neuzugang für den HSV finanziert, antwortete der HSV-Chef: "So ein Modell könnte ich mir schon vorstellen. Ich will auch gar nicht verhehlen, dass wir im guten Kontakt mit Herrn Kühne stehen."

Längst ist es kein Geheimnis, dass sich Kühne, der Anteile an sechs HSV-Profis hält, und HSV-Trainer Thorsten Fink zu einem Gedankenaustausch im November in der HafenCity trafen. Was aber kaum einer wusste: Seit Jarchows erstem Arbeitstag als neuer HSV-Chef standen die Hamburger mit dem milliardenschweren Unternehmer im regen Kontakt. So besuchten Jarchow und Sportchef Frank Arnesen im Sommer Kühne in seinem Feriendomizil auf Mallorca - mit dem Ergebnis, dass der Kontakt aufrechterhalten werden soll. "Ich bin überzeugt davon, dass der neue Sportdirektor des HSV Frank Arnesen bei der Spielerauswahl die richtigen Entscheidungen treffen wird, und unterstütze alles, was nach seinem Urteil für den HSV vorteilhaft ist", sagte Kühne damals dem Abendblatt.

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Dabei wurde die Geschäftsbeziehung zwischen Kühne und dem HSV besonders zu Saisonbeginn, als die Hamburger auf Platz 18 abrutschten, auf eine harte Probe gestellt. Der emotionale Wahl-Schweizer wollte sogar die 12,5 Millionen Euro, die er ohne Sicherheiten investiert hatte, zurückverlangen. Spätestens nach der Verpflichtung Finks, den Kühne sehr schätzen soll, gilt das Verhältnis wieder als entspannt. "Herr Kühne ist ein absoluter HSV-Fan, der mit seiner Hilfe den HSV wieder zu erfolgreichen Zeiten führen will", sagt Jarchow. So soll Kühne im Sommer 2009 sogar bereit gewesen sein, insgesamt 31 Millionen Euro für Ablöse und Vierjahresvertrag für seinen Lieblingsspieler Rafael van der Vaart bereitzustellen. Ein Vorhaben, das bekanntlich am Veto von Ex-Trainer Bruno Labbadia scheiterte.