Wien. Im EM-Kader der türkischen Nationalelf stehen derzeit zwei Spieler, die aus Deutschland stammen und hier aufwuchsen: Hakan Balta (Galatasaray Istanbul) und Hamit Altintop (FC Bayern). Balta wurde in Berlin geboren, Hamit Altintop wie sein Zwillingsbruder Halil (Schalke) in Gelsenkirchen. Halil wurde kurz vor dem EM aus dem Kader gestrichen. Ebenfalls nicht dabei ist Yildiray Bastürk (VfB Stuttgart). Der in Herne geborene Sohn eines Bergmanns zählte 2002 zum türkischen Team, das bei der WM in Südkorea und Japan den dritten Platz erreichte.

Die Altintops wie auch Bastürk und Balta hätten auch für die deutsche Nationalmannschaft spielen können, entschieden sich aber für das Heimatland ihrer Väter. Den entgegengesetzten Weg ging der gebürtige Gelsenkirchener Mesut Özil (Werder Bremen). Im November 2007 beantragte er seine Ausbürgerung aus der Türkei und ist damit nur noch im Besitz eines deutschen Passes.

Bis zum deutschen Nationalspieler hat es bereits Malik Fathi gebracht. Der Sohn eines türkischstämmigen Vaters und einer deutschen Mutter wurde 1983 in Berlin geboren, spielte für Hertha BSC und wechselte im März 2008 zu Spartak Moskau. Der Verteidiger bestritt bislang zwei Länderspiele für die Bundesrepublik.

Als erster türkischer Fußballer in Deutschland gilt Coskun Tas, der 1959 zum 1. FC Köln kam. Lange in der Bundesliga aktiv war auch Torhüter Arkoc Özcan, der zwischen 1967 und 1975 für den HSV 159 Spiele bestritt, im Oktober 1977 in Hamburg sogar Cheftrainer wurde, ehe er am Saisonende wieder gehen musste.