München. Bayern-Boss kündigt würdevollen Abschied des langjährigen Teamarztes an. Auch zur Zukunft von Guardiola äußert sich Rummenigge.

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge will den überraschend zurückgetretenen Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt würdevoll verabschieden. „Ich habe ihm gesagt, dass wir ihn in stilvoller Form bayern-like verabschieden wollen, wenn sich alles beruhigt hat“, sagte Rummenigge der „Bild“. Berichten, nach denen kritische Äußerungen von ihm Auslöser für den Rücktritt Müller-Wohlfahrts gewesen sein sollen, widersprach der Bayern-Chef: „Es gibt ein Arztgeheimnis und ein Kabinengeheimnis. Dabei möchte ich es belassen. Aber ich kann das nicht bestätigen.“

Der 72-jährige Müller-Wohlfahrt hatte in der vergangenen Woche - einen Tag nach dem 1:3 beim FC Porto im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League - seinen Abschied nach fast 40 Jahren erklärt. Mit ihm ging auch sein gesamter Stab.

"Große Emotionalität" bei Müller-Wohlfahrt

„Müller-Wohlfahrt ist seit 37 Jahren hier, er war immer wichtiger Bestandteil dieses Klubs“, sagte Rummenigge. „Und dass er jetzt zurückgetreten ist, war auch einer gewissen Emotionalität bei ihm geschuldet.“ Er habe inzwischen mit dem „Doc“ telefoniert. „Wir haben da ein absolut intaktes Verhältnis.“

Die endgültige Nachfolge sei noch nicht geregelt. Bis zum Saisonende betreut Volker Braun die Profis medizinisch. Er saß schon am Sonnabend im Bundesligaspiel bei 1899 Hoffenheim (2:0) und am Dienstag beim 6:1 im Rückspiel gegen den FC Porto auf der Bank. Rummenigge hat auch kein Problem damit, dass Spieler weiterhin von Müller-Wohlfahrt behandelt werden: „Wir sind ja nicht kleinkariert.“

Müller-Wohlfahrt könne bei einer Neuformierung der medizinischen Abteilung des Klubs letztlich sogar auch "Ratschläge geben", meinte Rummenigge.

Baldige Vertragsgespräche mit Guardiola

Derweil glaubt Rummenigge an eine langfristige Zukunft mit Trainer Pep Guardiola. Rummenigge kündigte in der Bild-Zeitung Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit dem Spanier für die zweite Jahreshälfte an. "Und ich denke, dass wir sehr gute Karten haben, dass er über 2016 hinaus hier Trainer bleibt", sagte der Bayern-Boss.

Pep Guardiola soll beim FC Bayern verlängern
Pep Guardiola soll beim FC Bayern verlängern © Witters

Guardiola kam im Sommer 2013 als Nachfolger von Triple-Sieger Jupp Heynckes nach München, wo er für drei Jahre unterschrieb. In seiner ersten Saison gewann der heute 44-Jährige das Double aus deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal, schied in der Champions League aber krachend gegen den späteren Titelgewinner Real Madrid aus (0:1/0:4). In dieser Spielzeit stehen die Bayern unmittelbar vor dem Gewinn der Meisterschaft sowie in Pokal und Königsklasse in der Vorschlussrunde.

Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, wonach Guardiola die Bayern nach Ende seines Vertrages in 14 Monaten in Richtung Manchester City verlassen könnte. Guardiola schloss zumindest einen vorzeitigen Abschied aus. "Ich bin sehr zufrieden hier mit diesen Spielern und will mehr denn je kämpfen - und natürlich: Ich will nächstes Jahr hier bleiben", sagte er am vergangenen Freitag.

Robben nächste Woche wieder auf dem Platz?

Das Champions-League-Spiel gegen Porto hatte Arjen Robben am Dienstag noch von der Tribüne aus verfolgen müssen
Das Champions-League-Spiel gegen Porto hatte Arjen Robben am Dienstag noch von der Tribüne aus verfolgen müssen © Getty Images

Unterdessen soll Superstar Arjen Robben den Bayern am kommenden Dienstag im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund wieder zur Verfügung stehen. Nach Sport1-Informationen soll der niederländische Nationalspieler nach überstandenem Bauchmuskelriss am Sonntag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und dann gegen den BVB zumindest zu einem Kurzeinsatz kommen.

Robben würde damit auch im Champions-League-Halbfinale (5./6. Mai) spielen können. Der Offensivspieler hatte sich die Verletzung am 22. März im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) zugezogen.

Am Mittwoch hatte der 31-Jährige individuell, aber schon wieder mit dem Ball trainiert.

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Ribéry-Comeback in weiter Ferne

Beim Comeback von Franck Ribéry müssen sich die Münchener indes weiter gedulden. „Wir müssen jetzt sehen, dass wir ihn langsam wieder hinkriegen“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer im „kicker“ (Donnerstag). „Die Zeit, die er braucht, kann man nicht vorhersagen.“ Der Franzose fehlt seit dem Champions-League-Spiel gegen Donezk am 11. März. Ursprünglich wurde nur eine Pause von wenigen Tagen prognostiziert, doch Ribéry fehlt immer noch wegen einer Sprunggelenksverletzung.

„Das nagt ganz schön an ihm“, erklärte der Sportvorstand. Sammer räumte ein, dass „wir die Schritte zu schnell gegangen sind“. Auch Ribéry selbst hatte dies schon gesagt.

Ein Einsatz in der Bundesliga am Wochenende gegen Hertha BSC kommt ebenso wie einer im Pokal gegen Dortmund zu früh. Die Münchner hoffen aber weiter auf eine Rückkehr für die Halbfinal-Duelle der Champions League am 5./6. und 12./13. Mai. (HA/sid/dpa)