Es war eine ansteckende Fröhlichkeit, die die Spieler des FC Bayern München, allen voran Thomas Müller, unmittelbar nach dem 6:1 gegen den FC Porto vor dem Fanblock mit ihrem ausgelassenen Tanz zum „Humba, humba, täterä“ demonstrierten. Auch wer kein Fan des national scheinbar so erdrückend übermächtigen Rekordmeisters ist, konnte in diesem Moment sehr menschliche Züge bei den hoch bezahlten Superstars erkennen und zumindest eine gewisse Sympathie empfinden. Dieser Freudentanz war kein aufgezwungenes Pflichtprogramm, er drückte vielmehr die große Erleichterung darüber aus, das nach der Hinspielniederlage drohende Aus vermieden und ein großes Krisenszenario samt Trainerdiskussion nach dem Abtritt von Vereinsarzt Müller-Wohlfahrt im Keim erstickt zu haben.

Der öffentliche Umgang der Führungsriege des FC Bayern mit diesem heiklen Thema war überraschend amateurhaft, die Mannschaft aber hat in 90 Minuten auf höchst professionelle und gleichzeitig begeisternde Art Vorfreude auf das Halbfinale der Champions League und die Hoffnung auf den Titelgewinn entfacht. Auch hier gilt: Man muss kein Fan der Bayern sein, um sich über ihren internationalen Erfolg zu freuen. Derzeit sind sie offenbar die einzigen, die einen Titel nach Deutschland holen können.