Transfer des Niederländers nahezu perfekt. München trifft in der Gruppenphase auf Juve. Stuttgart und Wolfsburg vor lösbaren Aufgaben.

München. Der FC Bayern München bekommt es in der Gruppenphase der Champions League mit Juventus Turin, Girondins Bordeaux und Maccabi Haifa zu tun. Das ergab die Auslosung gestern in Monaco. Der VfB Stuttgart (gegen FC Sevilla, Glasgow Rangers, Unirea Urziceni/Rumänien) und Meister VfL Wolfsburg (Manchester United, ZSKA Moskau, Besiktas Istanbul) können sich ebenfalls berechtigte Chancen auf einen Achtelfinal-Einzug ausrechnen.

Und um das Minimalziel zu erreichen, hat der deutsche Rekordmeister mit dem Millionen-Coup Arjen Robben auf den schwächsten Saisonstart seit 43 Jahren reagiert. Bayern-Manager Uli Hoeneß bestätigte, dass die Verpflichtung des niederländischen Nationalspielers so gut wie perfekt ist. Zuvor hatte Ernesto Perez vom bisherigen Robben-Arbeitgeber Real Madrid schon den Transfer bestätigt, bei der eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro fließen soll.

"Mit Real sind wir uns einig. Wenn alles optimal läuft, kommt Robben Freitag auf die Transferliste und wir hoffen, dass er am Sonnabend gegen Wolfsburg spielen kann", sagte Hoeneß am Rande einer Veranstaltung im Planetarium des deutschen Museums in München. Robben soll einen Vierjahresvertrag bei den Bayern erhalten. Die Bayern sind mit nur zwei Punkten aus drei Begegnungen in die Spielzeit gestartet und treffen nun auf den deutschen Meister VfL Wolfsburg (Sbd., 18.30 Uhr/Sky und Liga total live). Der verletzungsanfällige Offensivstar landete am späten Donnerstagabend in der bayerischen Landeshauptstadt und wird sich heute noch der obligatorischen sportmedizinischen Untersuchung unterziehen. Anschließend seien dann abschließende Verhandlungen zwischen den Verantwortlichen der Bayern sowie Robben und dessen Vater Hans vorgesehen.

Robben sagte vor Journalisten: "Ich muss auch an mich denken, und Bayern München hat mich wissen lassen, dass ich dort mehr als willkommen bin." Ursprünglich war erwartet worden, dass die Bayern eher noch in einen Torhüter und einen Defensivspieler investieren und nicht in die ohnehin schon üppig besetzte Offensivabteilung. Den Deal soll Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit Real-Boss Perez und Robbens Vater eingefädelt haben.

Manchester United war auch an dem flinken Techniker interessiert, soll aber laut "Sun" nur 12,5 Millionen Euro geboten haben. Der 25-Jährige war 2007 für 36 Millionen Euro vom FC Chelsea zu Real Madrid gewechselt, hatte dort mit Blick auf die Zugänge von Weltfußballer Cristiano Ronaldo oder Kaka aber keine Perspektive mehr.

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Die spanische Zeitung "As" vermutete zudem, dass der Robben-Transfer zu Bayern München den Weg für Real zu der in diesem Sommer noch gescheiterten Verpflichtung von Franck Ribery ebnen könnte. Der französische Superstar, für den Real bis zu 80 Millionen Euro geboten haben soll, könnte demnach im kommenden Sommer zu den "Königlichen" wechseln. Ribery ("Wenn ich gehen würde, dann nur zu Real") besitzt bei Bayern noch einen Vertrag bis 2011 und würde dem deutschen Fußball-Rekordmeister in diesem Fall noch eine Ablösesumme einbringen.

Falls der Robben-Transfer in genannter Dimension über die Bühne geht, hätte der Klub des neuen Trainers Louis van Gaal insgesamt stolze 75 Millionen Euro für insgesamt acht Neuverpflichtungen ausgegeben. Die bisherigen Neuzugänge wie 35-Millionen-Euro-Mann Mario Gomez, Anatolij Timoschtschuk oder Danijel Pranjic schlugen bisher jedoch nicht so ein, weshalb der in der Bundesliga noch sieglose Coach nach dem blamablen 1:2 bei Mainz 05 bereits in die Kritik geraten ist.

Der ursprüngliche Wunschspieler des FC Bayern für das offensive Mittelfeld, der Brasilianer Diego, hatte im Sommer Werder Bremen verlassen, den Münchnern aber einen Korb gegeben. Kommen wird er nun nachträglich - mit Juventus Turin zum Auswärtsspiel in der Champions League.