Mit Spannung wurde erwartet, wofür die Spenden aus dem Crowdfunding für den möglichen Erhalt der Hamburg Freezers eingesetzt werden.

Nach der überraschenden Bekanntgabe des Clubeigners Anschutz Entertainment Group (AEG), keine Lizenz für die Hamburg Freezers zu beantragen, mobilisierte Christoph Schubert in einer sportlich einmaligen Aktion noch einmal alle Kräfte. Der Kapitän versuchte über sämtliche Kanäle, knapp drei Millionen Euro an Spenden zu sammeln. Auf diese Summe wurde der jährliche Fehlbetrag des amerikanischen Unternehmens geschätzt.

Auf der Plattform fairplaid sammelten 3319 Freezers-Anhänger insgesamt 532.952 Euro. Dazu kamen finanziellen Zusagen von Unternehmen in Höhe von 650.000 Euro, die letztlich durch das endgültige Aus der „Eisschränke“ nicht gezahlt werden müssten. Denn dieses Engagement reichte der AEG nicht. Der Eigentümer forderte mindestens zwei Millionen Euro und blieb am Stichtag seiner Haltung, keine Lizenz zu beantragen, treu.

Schubert stärkt Hamburgs Eishockey-Nachwuchs

Mit Spannung wurde nun erwartet, wofür die Spenden aus dem Crowdfunding für den möglichen Erhalt der Hamburg Freezers eingesetzt werden. Schubert verkündete am Mittwochnachmittag auf seiner Facebookseite, dass die rund 500.00 Euro wie vermutet komplett für den Erhalt des Nachwuchs-Eishockeys in Hamburg, das die Freezers gemeinsam mit dem HSV aufgebaut hatten, verwendet werden.

Ziel sei es, einen gemeinnützigen Förderverein zu gründen, durch den „unterschiedliche Eishockey-Projekte in Hamburg“ gefördert werden sollen. „Die gesammelten Gelder werden zentral von uns verwaltet und erst nach unserer Freigabe eingesetzt“, so Schubert.

Eins dieser Projekte könnte die Rettung der von Freezers und dem HSV gemeinsam betriebenen Mannschaft in der Deutschen Nachwuchs-Liga sein. Allerdings könne man nicht die jährlich benötigten 200.000 Euro aufwenden, sagte Sprecher und Mitorganisator Christoph Wulf. „Es gibt noch keine Strukturen, und eine einmalige Rettung wäre wenig nachhaltig.“ HERV-Präsidentin Irmelin Otten sagte: „Die Gründung des Fördervereins ist in unserem Sinne. Für uns ist wichtig, dass der Nachwuchs profitiert, da gibt es einige förderungswürdige Projekte. Schön ist, dass Schuby dabei ist. Er ist eine Retterfigur, der die Menschen vertrauen.“

Viele Fans wollen ihr Geld nicht zurückfordern

Grundsätzlich kann nach wie vor jeder Spender sein Geld bis zum 8. Juni zurückfordern. Schubert wünsche sich jedoch, dass keiner davon Gebrauch mache. „Ich bin fest davon überzeugt, dass uns diese Variante eine möglichst langfristige und sinnvolle Förderung ermöglicht, indem die Spenden dort eingesetzt werden, wo sie auch wirklich benötigt werden – nämlich in der Nachwuchsarbeit“, sagte der 34-Jährige, der trotz des Freezers-Rückzugs Hamburger bleiben wird. Eine denkbare Variante ist, dass der Verteidiger seine Karriere bei den Crocodiles Hamburg ausklingen lässt.

Die erste Reaktion auf Schuberts Gedanken fiel positiv aus. "Mein Geld kann für die Jugendlichen verwendet werden!", schrieb Uwe Stahl dem Abendblatt bei Facebook. Auch auf Schuberts Profil erhielt der Linkshänder in den Kommentaren unter seinem Post durchweg Unterstützung. "Richtige Entscheidung!!! Was besseres hättet ihr mit dem Geld nicht machen können", schrieb beispielsweise Laura Wellmann. "Es trifft auch meine Vorstellungen zur Verwendung", pflichtete Andre Hinz dem nur bei. Und auch Bettina Schmidt versicherte: "Mein Geld bleibt in Euren Händen." Der Meinung schlossen sich zahlreiche Anhänger an.

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