Hamburg . Den Hamburg Freezers wurde ein Tor fälschlicherweise und trotz Videobeweises nicht gegeben. Schiedsrichter ist bis Saisonende gesperrt.

Die Hamburg Freezers erhalten keine Chance, die 4:5-Niederlage beim ERC Ingolstadt am vergangenen Sonntag zu tilgen. Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) gab am Donnerstag bekannt, dass der Protest der Hamburger gegen die Wertung der Partie abgewiesen wurde und kein Wiederholungsspiel ausgetragen werden kann. Grund für die Entscheidung ist der Fakt, dass die Statuten der DEL für den Fall eines bewussten Regelverstoßes eines Schiedsrichters keine Sanktionierungsmöglichkeiten vorsehen. „Regelverstöße von Schiedsrichtern werden in der Spielordnung der DEL bewusst als Protestgrund nicht zugelassen, um Rechtssicherheit zu schaffen“, erklärte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. Dies fuße auf einem einstimmigen Beschluss der 14 DEL-Clubs.

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Hauptschiedsrichter Sirko Hunnius (Berlin) hatte dem 5:5-Ausgleich von Thomas Oppenheimer in der Schlussminute nach Hinzuziehen des Videobeweises die Anerkennung verweigert. Allerdings wertete er einen vorangegangenen Handpass von Phil Dupuis als Grund für seine Entscheidung, den er laut Reglement gar nicht hätte überprüfen dürfen. Der Videobeweis darf nur herangezogen werden, um zu bewerten, ob der Puck die Torlinie überschritten hat oder ob Regelverstöße wie Torraumabseits oder Schlittschuhschuss vorlagen. Dass der Schiedsrichter bewusst die Regel brach – er sagte zu Freezers-Sportdirektor Stéphane Richer: „Ich weiß, dass ich Ärger bekomme“ –, wertete die DEL intern offensichtlich als schwerwiegendes Vergehen. Hunnius wurde bis Saisonende gesperrt.

Freezers respektieren Entscheidung

Die Freezers zeigten sich als faire Verlierer. „Wir müssen diese Entscheidung respektieren, auch wenn wir damit nicht einverstanden sind. Wir werden bei der nächsten DEL-Gesellschafterversammlung darauf drängen, die Statuten für solche Fälle im Sinne unseres Sports anzupassen“, sagte Geschäftsführer Uwe Frommhold. „Wir hätten nicht protestiert, wenn wir nicht davon ausgegangen wären, im Recht zu sein. Herr Hunnius ist kein schlechter Schiedsrichter, er hat allerdings eine schlechte Entscheidung getroffen. Wir müssen jetzt aber nach vorn schauen“, sagte Richer.

Im Blick hat das Team das Gastspiel an diesem Freitagabend (19.30 Uhr/laola1.tv live) bei den Nürnberg Ice Tigers, das die Rückkehr des seit Monaten wegen eines durchtrennten Nervs im Handgelenk fehlenden Brett Festerling bringen könnte. Der Verteidiger hat am Freitagmorgen seine Abschlussuntersuchung. Fällt das Ergebnis positiv aus, fliegt er dem Team hinterher.